Peking

China verbietet „Halal“-Zeichen

China hat muslimische Restaurants und Metzgereien in Peking dazu aufgefordert, arabische Schriftzeichen und religiöse Symbole wie „Halal“ zu entfernen.

03
08
2019
Halal Zeichen verbot in Peking (c)shutterstock, bearbeitet by iQ
Halal Zeichen verbot in Peking (c)shutterstock, bearbeitet by iQ

In der chinesischen Hauptstadt Peking dürfen muslimische Gastronomen ihre Restaurants künftig nicht mehr mit arabischen Schriftzeichen wie „Halal“ bewerben. Auch alle Symbole, die auf den Islam verweisen, müssen in China entfernt werden, so die Nachrichtenagentur „Reuters„. „Reuters“ zitiert einen arabischen Restaurantbetreiber in der Stadt, der Besuch von den Behörden erhalten hatte, mit den Worten: „Sie sagten mir, das sei eine ausländische Kultur und Sie sollten lieber auf die chinesische Kultur verweisen.“

„Reuters“ besuchte demnach in den vergangenen Tagen elf der betroffenen Restaurants, die der Agentur übereinstimmend berichteten, daß sie Symbole wie den Halbmond oder das Wort „Halal“ in arabischer Sprache entfernen mußten. Laut „Reuters“ wollte die Pekinger Stadtregierung keine Stellungnahme zu den Maßnahmen abgeben, verwies aber darauf, es handele sich um eine „nationale Anweisung“.

Die Nachrichtenagentur berichtet zudem, dass seit 2016 die chinesischen Behörden verschärft gegen muslimische Alltagssymbole vorgehe. Auch Kuppeln von Moscheen seien bereits abgerissen worden. In anderen Teilen des Landes gebe es solche Vorgaben schon länger. Im vergangenen Jahr sei in der Region Ningxia der Fluss Aiyi umbenannt worden, weil Aiyi in den Ohren mancher zu sehr an Aischa erinnere.

China steckt Kinder in umstrittene „Internate“

China soll in der Provinz Xinjiang auch Kinder von Uiguren und anderen muslimischen Minderheiten von ihren Eltern trennen und sie in umstrittene Internate unterbringen. In der jüngeren Vergangenheit wurden in der Region Xinjiang neue Schulanlagen gebaut. Dabei handle es sich nicht nur um Schulhäuser für den Unterricht, sondern vor allem um Internate. Dort sollen die Kinder von ihren Eltern getrennten untergebracht werden.

Menschenrechtsorganisationen und ausländische Regierungen schätzen, dass allein in den vergangenen drei Jahren in Xinjiang bis zu 1,5 Millionen Muslime in Umerziehungslager gesteckt wurden. Chinas Vertreter im UN-Menschenrechtsrat in Genf sprach nur von „beruflichen Trainingszentren“, mit denen Uiguren von „extremistischen Gedanken“ abgebracht und „entradikalisiert“ werden sollen. Ausländische Regierungen und Menschenrechtsgruppen sehen sie hingegen als brutale Umerziehungslager an. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Aski sagt:
Das ist ja unglaublich, was die Chinesen machen....da zählt ein Mensch eh nichts.
03.08.19
19:39
Kritika sagt:
L.S. Das tut nun wirklich niemanden weh, wenn alle Symbole, die auf den Islam verweisen, in China entfernt werden müssen. Auch in Deutschland finden sich (glücklicherweise ) nur vernachlässigbar wenige Hinweise auf dem Islam. China duldet nun mal keine Autorität ausser der Komunistischen Partei. So, wie Jaweh und "Gott" und Nachkömmling Allah, keinen Gott ausser high Themselves dulden. Natürlich: Bei solche 2 sich gegenseitig ausschliessende Herrscher kann sich nur einer durchsetzen: Der Stärkere, China. Sicherlich kratzt es an dem Image eines Gottes, der sich für Allmächtig hält, wenn Ihm die Chinesen Seine Grenzen zeigen. Das sollte aber uns, mehr-oder-weniger interessierte Beobachter nicht stören. Allah wird -- trotz imageverlust -- ausserhalb China noch genügend Gläubiger um sich scharen können. Und China wird in 2 Generationen das Problem Islam gelöst haben. Gruss, Kritika
04.08.19
0:01
World Uyghur Congress | Weltkongress der Uiguren | China will Koran „sozialistisch“ umschreiben sagt:
[…] solcher religiösen Bücher dürften keine Inhalte enthalten, die den Überzeugungen der Kommunistischen Partei zuwiderlaufen, zitiert das Portal der britischen Zeitung „Daily Mail“ einen Spitzenbeamten. […]
31.12.19
9:52