DITIB

Kölner OB Reker hält an Dialog mit DITIB fest

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hält an der bisherigen konstruktiven Zusammenarbeit mit DITIB fest und plant diese fortzusetzen.

21
07
2017
Henriette Reker
Kölner OB Henriette Reker © Facebook, bearbeitet by iQ.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker will am Dialog mit der umstrittenen Türkisch-Islamischen Union DITIB festhalten. „Auch in unangenehmsten Situationen“ sehe sie keine Alternative zu Gesprächen mit dem DITIB-Bundesverband in Köln, sagte die parteilose Politikerin am Freitag vor Journalisten. Das gelte ungeachtet des stark kriselnden Verhältnisses zwischen Deutschland und der Türkei und auch nach der Spitzelaffäre um DITIB-Imame, die Namen von vermeintlichen Gegnern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan an Ankara geliefert haben sollen.

Reker betonte, sie stelle in Gesprächen mit DITIB-Vertretern stets klar, dass innertürkische Konflikte nicht in Deutschland ausgetragen werden dürften. Sie mache auch kein Hehl daraus: „Wir haben es schwer miteinander“. Dennoch: „Zum Dialog sehe ich keine Alternative.“ Sie wolle auch an der mehrfach verschobenen und nun voraussichtlich im Herbst stattfindenden Eröffnung der Kölner DITIB-Zentralmoschee teilnehmen – selbst für den Fall, dass Erdoğan dazu in die Domstadt kommen sollte, betonte die Politikerin.

Kritikern zufolge agiert die DITIB als Instrument Erdoğans und versucht, dessen Kurs in den Moscheegemeinden durchzusetzen. Der neue NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hatte jüngst gesagt, dass die DITIB nicht mehr Partner der Politik sein könne, wenn sie sich als politische Organisation betätige. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Dilaver sagt:
Bei allem Lob für Frau Reker und DITIB ist es im Interesse aller und auch deutschen sowie türkischen Extremisten den Wind aus den Segeln zu nehmen, dass außer der Kölner Stadtspitze keine weiteren Politiker zur Eröffnungsfeier der DITIB-Zentralmoschee eingeladen werden.
21.07.17
16:55
Johannes Disch sagt:
Das ist typisch für Frau Reker. Die Verbände-- allen voran DITIB-- fördern Segregation und nicht Integration. Aber mit dem linksgrünen Gutmenschen Reker gelingt bestimmt der "Dialog."
24.07.17
2:51
Dilaver sagt:
@Johannes Disch Mit Ihren Vorurteilen gegenüber DITIB, welche Sie sich aus der verzerrenden Berichterstattung der Medien angeeignet haben, kommen Sie nicht weit. Haben Sie sich jemals vor Ort erkundigt und dort mit den Leuten ins Gespräch gekommen? Ich vermute mal nicht. Sonst hätten Sie sich von den Medien nicht beeindrucken lassen. DITIB ist seit ihrer Gründung 1984 in Köln zu Hause und damit ein integraler Bestandteil von Köln. Sie ist aus Köln längst nicht mehr wegzudenken und ein wichtiger Player in der Stadt sowie unter muslimischen Kölnern, welche jeden zehnten Einwohner ausmachen. Das ist auch Frau Reker bewusst. Und da gibt es keine andere Alternative als zum Dialog und zur Kooperation. Und genau das will Frau Reker nach wie vor fortsetzen, was zu begrüßen ist. Und jedem anderen rate ich: Lassen Sie sich nicht von der medialen Hetzkampagne irreführen oder verunsichern. Gehen Sie hin und kommen Sie dort mit den Leuten ins Gespräch. Und Sie werden sehen und merken dass die Lebenswirklichkeit vor Ort nichts mit dem zu tun hat, was Sie in den Medien vermittelt bekommen.
24.07.17
12:47
Manuel sagt:
@Dilaver: Dafür werden AKP-Islamisten unterstützt und wie es diese mit der Meinungsfreiheit und der Demokratie haben, sehen wir gerade in der Türkei, jeder der nicht dem Kalifen Erdogan huldigt ist ein Terrorist oder Extremist, dabei sind sie selber Islamisten.
24.07.17
18:40
Manuel sagt:
@Dilaver: Und darf man da auch Erdogan und seine AKP-Islamisten kritisieren oder ist das dort verboten?
30.07.17
16:51