Ludwigsburg

Öffentliches Fastenbrechen mit 2800 Gästen

Tausende Menschen haben sich gestern zum gemeinsamen Fastenbrechen auf dem Marktplatz in Ludwigsburg getroffen. Organisiert wurde der Abend von der Islamischen Gemeinschaft Ludwigsburg.

12
06
2017
öffentliches Fastenbrechen in Ludwigsburg
Öffentliches Fastenbrechen in Ludwigsburg © IGL Hacı Bayram Veli Camii Ludwigsburg

Am Sonntag hat die Islamische Gemeinschaft Ludwigsburg anlässlich des Monats Ramadan zum öffentlichen Fastenbrechen (Iftar) auf dem Marktplatz in Ludwigsburg eingeladen. Es kamen ca. 2800 Muslime und Nichtmuslime zusammen. Die hohe Teilnehmerzahl und die positive Resonanz zeige die hervorragende Annahme der Veranstaltung, so die Veranstalter.

Unter den zahlreich erschienen Gästen waren auch Vertreter der Politik und Religion eingeladen, unter anderem der Baubürgermeister Michael Ilk, der türkische Generalkonsul Ahmet Akıntı und der Vorsitzende der Islamischen Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg (IGBW) Muhittin Soylu.

Den Abend über wurden auf der Bühne Gedichte vorgetragen, musikalische Untermalung präsentiert und Theaterstücke von Nasreddin Hodscha aufgeführt. Darüber hinaus gabe es Informationsständen mit Materialien zum Islam.

Seit 2005 findet das öffentliche Iftar-Essen auf dem Ludwigsburger Marktplatz statt. Ziel dieser Veranstaltung sei es, den Kontakt mit der Mehrheitsgesellschaft aufzunehmen und ins Gespräch zu kommen. Nach und nach entwickelte sich diese Veranstaltung zu einer Tradition im Stadtleben Ludwigsburgs, inzwischen sind mehr als 100 Ehrenamtliche am Abend unterwegs, um den Iftar-Abend zum Erfolg zu führen. Der enorme Anklang in der Ludwigsburger Stadtgesellschaft und die durchweg positive Resonanz am Veranstaltungsabend sind ausschlaggebend dafür, dass die Veranstaltung auch in Zukunft weitergeführt wird.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ramadan mit dem dazugehörigen Fastenbrechen halte ich genau wie das katholische Fronleichnam mit dazugehöriger Prozession für ein abergläubisches, mittelalterliches Ritual, ohne gesellschaftlichen Nutzen. Einzig das fromme Wir-Gefühl der Gläubigen wird dadurch gefördert. Es gibt eine gute kreative und integrative Alternative dazu: Die Fête de la Musique (französisch für "Fest der Musik“) ist eine Veranstaltung bei der Amateur- und Berufsmusiker, Performer im Bereich Musik, DJs usw. im öffentlichen Raum honorarfrei auftreten (zum Beispiel auf öffentlichen bzw. öffentlich zugänglichen Plätzen, Fußwegen/Wegen, in Parks/Gärten/Vorgärten/Höfen, vor bzw. in Cafés/Bars/Kneipen/Restaurants, Museen/Galerien, Kirchen, Kiosken/Geschäften usw.). Es wird kein Eintrittsgeld verlangt. Die Fête de la Musique findet jedes Jahr am 21. Juni, dem kalendarischen Sommeranfang, statt – in mehr als 540 Städten weltweit, davon über 300 Städte in Europa. Deutschlandweit beteiligen sich mittlerweile mehr als 50 Städte an dem Fest. In den deutschen Städten, in denen die Fête de la Musique stattfindet, gibt es zum Teil lokale Ansprechpartner, die die Aktivitäten koordinieren, vermitteln, Kontakt mit den städtischen Behörden aufnehmen und die Veranstaltung fördern sowie promoten. Politiker sollten besser das Fête de la Musique mehr fördern, statt Fronleichnam oder Ramadan-Fastenbrechen pushen.
13.06.17
12:59
Andreas sagt:
@Ute Fabel: Es steht Ihnen frei, Fasten und Fastenbrechen für ein abergläugiges, mittelalterliches Ritual zu halten. Das ist Ihr gutes Recht. Ebenso ist es aber das gute Recht religiöser Menschen, dass sie fasten.
13.06.17
15:04
Rüdiger Fäth sagt:
Mir scheint das öffentliche Fastenbrechen eine gute Möglichkeit, um Unsicherheiten, Distanz und Islamophobie abzubauen. Dass Ramadan ein mittelalterliches Ritual ohne gesellschaftlichen Nutzen sein soll, zeigt nur eine grundlegende religionshistorische Fehleinordnung und eine völlige Unkenntnis der sozialen Zuschreibungen des Ramanan im Koran.
12.06.18
19:58