Molenbeek

Moschee lud zum interreligiösen Weihnachtsessen ein

Die Al-Khalil Moschee in Molenbeek, einem Viertel in Brüssel, lud Christen, Juden und Atheisten zum interreligiösen Weihnachtsessen ein.

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Essen © by Martin auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

In Brüssel lud die Al-Khalil Moschee aus dem Arbeiterviertel Molenbeek am Samstag zu einem interreligiösen Weihnachtsessen ein. Eingeladen waren Christen, Juden und auch Atheisten, um sich in geselliger Runde auszutauschen. Letztes Jahr ist das Brüsseler Viertel Molenbeek in Verruf geraten, weil die Pariser Attentäter von dort stammten und in der Nähe dieser Moschee festgenommen wurden.

Nun versucht die Moscheegemeinde mit dieser Aktion bestehende Spannungen abzubauen und in den Dialog mit anderen Bürgern und Religionsgemeinschaften zu treten. „Eine Moschee, die ihre Türen für ein Weihnachtsessen öffnet, ist eine Botschaft der Solidarität und des Friedens“, sagte Sarah Turine, Stadträtin im Bezirk Molenbeek und einer der Organisatoren des Essens gegenüber dem Onlinemagazin „euobserver“. „Ich denke, für einige ist es das erste Mal, dass sie diese Moschee betreten, die die hrößte Moschee in Brüssel ist“, so Turine weiter.

Imam, Priester und Rabbiner hielten Ansprache

Mehrere Hundert Menschen nahmen an diesem Essen teil. Unter den Gästen war auch Marc Neiger, der Rabbiner der Synagoge in Brüssel. Er saß am Tisch mit dem Imam der Moschee Mustafa Kastit und dem Priester Aurelian Saneko. Alle drei Religionsvertreter hielten eine Ansprache, wie der „euobserver“ berichtete.

„Die jüdische Gemeinde, zumindest unsere jüdische Gemeinde, möchte ein Teil des interreligiösen Dialogs sein“, teilte der Rabbiner während der Veranstaltung mit. „Unsere jeweiligen Traditionen führen zu einem gemeinsamen Wert, der im Sinne des Teilens, der Liebe und des Wunsches nach dem Wohlergehen anderer begründet liegt“, so der Imam Kastit in seiner Ansprache.

Diese Veranstaltung war nicht einmalig, sondern Teil einer Reihe von Projekten, die vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurden, um das Image des berüchtigten Viertels als vermeintliche Brutstätte des Terrorismus wieder aufzubessern. Im März ist ein muslimisch-jüdisches Festival in Molenbeek geplant, um die gemeinsamen historischen und kulturellen Hintergründe zu präsentieren.