Jena

Hunderte blockieren Thügida

Jena zeigt Gesicht gegen Rechts: Mehr als 3000 Menschen gehen auf die Straßen und demonstrieren gegen einen Aufmarsch von der islamfeindlichen Thügida.

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08
2016
Pegida Gegendemo
In vielen deutschen Städten gehen die Menschen gegen die Pegida-Bewegung auf die Straßen. © by GillyBerlin auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Begleitet von einem massiven Aufgebot der Polizei haben in Jena mehrere Tausend Menschen gegen einen rechten und islamfeindlichen Aufmarsch demonstriert. Dabei stoppten am Mittwochabend Hunderte Gegendemonstranten mit einer Sitzblockade den Zug der Thügida-Teilnehmer. Deren Anhänger waren regelrecht eingekesselt. Polizisten hätten sie daraufhin zu einem Bahnhof begleiten müssen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Beamten sprachen aber von einem weitgehend friedlichen Verlauf. Bei ähnlichen Protesten Ende April gab es in Jena Ausschreitungen mit verletzten Polizisten.

Diesmal hätten Gegendemonstranten mehrfach versucht, Absperrungen zu durchbrechen, sagte die Sprecherin. Nach ihren Angaben setzten die Beamten Pfefferspray ein. Über Verletzte und Festnahmen gab es zunächst keine Angaben. Laut der Polizei versammelten sich 180 Teilnehmer der islamfeindlichen Thügida-Bewegung. Sie wird nach Einschätzung vom Thüringer Verfassungsschutz von Rechtsextremen dominiert. 3500 Menschen gingen gegen die Kundgebung auf die Straße.

Während des Zuges durch ein als bürgerlich geltendes Viertel flogen immer wieder Wasserbomben, Äpfel und Eier. Die Polizei verhinderte vereinzelt Zusammenstöße zwischen den Thügida-Anhängern und Gegendemonstranten. Mehrere Hundert Polizisten aus Thüringen und Sachsen waren im Einsatz. Zwei Wasserwerfer hielten sich in Stellung, wurden aber nicht eingesetzt. Über der Stadt kreiste ein Hubschrauber.

Die Anhänger von Thügida trugen Fackeln und führten einen Sarg mit der Aufschrift „Antifa“ mit. Der 17. August ist regelmäßig Termin für Demonstrationen Rechter, da an diesem Tag im Jahr 1987 der Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß im Gefängnis starb.

In der gesamten Stadt gab es verschiedene Aktionen gegen den Aufmarsch. Entlang des Demonstrationszuges stellten Anwohner Lautsprecher in die Fenster und beschallten die Teilnehmer mit lauter Musik. Die Fahrbahn wurde mit bunter Kreide bemalt. Auf Transparenten war unter anderem zu lesen „Wir haben in unserem Kiez lieber 1000 Flüchtlinge als einen Nazi“ oder „Der rechte Weg ist niemals rechts“. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Marius sagt:
Eine schöne Demokratie haben wir. Man kann doch Leute, die echte Angst vir dem Islam haben, als "rechts" und "islamfeindluch" bezeichen. Muslime wollen doch auch nicht als Islamisten bezeichnet werden. Und auch für Meinungen, die mir nicht gefalen, gilt die verfassungsrechtliche Meinungsäußerung- und die Versammlungsfreiheit, aus denen das Demonstrationsrecht abgeleitet wird. Wo doch Muslime sich auch immer darauf berufen, dass für sie die Religionsfreiheit gelte. Das ist aber typisch für Muslime, dass sie ihre vermeintlichen Rechte aggressiv einfordern, anderen aber Rechte verweigern wollen.
18.08.16
23:16
Manuel sagt:
Solche Gegendemos hätte ich mir gewünscht, als die AKP-Islamisten aufmaschiert sind und sie ihre rechtsextremen, nationalistischen und islamistischen Parolen gebrüllt haben.
19.08.16
11:39