Projekt

„Halal“-Würstelstand für Wien

Mit Wiener Würsteltradition und halal Zubereitung will man in der österreichischen Hauptstadt Arbeitsplätze für Flüchtlinge schaffen. Der Halal-Würstelstand soll zudem eine Plattform für kritische Auseinandersetzung mit gesellschafts-politisch aktuellen Themen bieten.

26
03
2016
Wien bekommt ersten Halal-Würstelstand © Halal-Würstelstand

Würstelstände sind eine langjähige Tradition in Wien. Ein Projekt, das „A Wiener, halal!“, verbindet nun die Würstelstandtradition mit selbst als halal deklariertem Fleisch. Auf der Crowdfunding-Plattform wemakeit sucht das Projekt nach finanzieller Unterstützung. Für die Umsetzung werden etwa 6.000 Euro benötigt.

Bei dem Projekt geht es nicht nur um die Halal Wurst, sondern vor allem auch um das Recht für Arbeit für Flüchtlinge. An der Gestaltung des Standes arbeiten Künstler gemeinsam mit Geflüchteten, den Verkauf der Wurstwaren werden auch sie später übernehmen. Die Arbeit am Stand biete den neuen Wienern eine Möglichkeit für Zuverdienst und neue Positionierungen in der Gesellschaft, heißt es in der Projektbeschreibung. Der Halal-Würstelstand sei nicht gewinnorientiert, sondern versteht sich als künstlerische Intervention und politische Forderung. Die Wurstwaren werden um einen symbolischen Preis verkauft. Geplant ist, dass das Gehalt der Mitarbeiter unabhängig vom Umsatz gesichert ist.

Halal-Fleischer begleiten den Prozess mit österreichischen Wurstexperten und entwickeln neue Sorten für den neuen mobilen Stand. Seinen Auftakt hat der Halal-Würstelstand im Juni beim „SOHO in Ottakring“ . Sie soll eine Plattform für kritische Auseinandersetzung mit gesellschafts-politisch aktuellen Themen bieten.

Leserkommentare

ute49@hotmail.com sagt:
Die Idee ist ja nicht schlecht,aber warum wird soviel Aufhebens gerade um Halal-Würstchen gemacht? Man sollte neben Halal Fleisch aus Halal-Tierhaltung auch darauf achten,dass keine zusätzlichen künstlichen Geschmacks-und sonstige Zusatzstoffe und schädlichen Salze enthalten,es sollte endlich mal darauf geachtet werden,ein erstklassiges gesundes Bio-Produkt herzustellen!Damit sollte man Werbung machen!Ich bezweifele ob man ein Qualitätsprodukt zu symbolischen Preisen verkaufen kann,denn halal heißt auch erlaubt,und nicht ungesund!
26.03.16
20:46
Ute Fabel sagt:
Halal-Tierhaltung halte ich für abergläubisch. Diese Tradition ist für mich nicht förderungswürdig und gehört über Bord geworfen.Blut und Fleisch lassen sich auch der Halal-Methode nicht vollständig trennen. Warum sollte es das auch werden?. Im Altertum dachten die Menschen fälschlicherweise das seien zwei Materien, heute wissen wir mehr. Vielleicht war ausgeblutetes Fleisch in Wüstenregionen länger haltbar, inzwischen wurden jedoch die Kühlschränke erfunden. Ich finde es schade, dass Halal immer gleich zum kulturellen Heiligtum oder sogar zum Symbol für vermeitliche kulturelle Offenheit hochstilisiert wird anstatt dieses unsinnige Dogma einmal zu hinterfragen. Ich wohne in Wien, und würde mich weit mehr über einen Würstelstand mit orientalisch gewürzten Produkten freuen. Das wäre wirklich eine Bereicherung. Ob Halal oder Nicht-Halal, da schmeckt man ohnehin keine Unterschied.
29.03.16
8:46