Saudi-Arabien

Teile der Innenstadt Medinas werden abgerissen

Die Propheten-Moschee in Medina wird weiter ausgebaut. Auf dem Gelände der Moschee sollen künftig bis zu 1,8 Millionen Muslime Platz finden. Sie ist bereits jetzt die größte Moschee der Welt.

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In Medina haben mittlerweile mehr als 100 Immobilien einer Erweiterung der Propheten-Moschee weichen müssen. Rund 6.000 Bauarbeiter und Ingenieure arbeiten derzeit an der Räumung, der bereits ein Markt, der Sitz der Religionsbehörde und eine Kinderklinik zum Opfer fielen, wie die Zeitung Arab News am Dienstag (16.12.2014) meldete. Als nächstes sollen demnach die König-Abdulaziz-Bibliothek und mehrere Hotels abgerissen werden.

Saudi-Arabiens König Abdullah will die zweitheiligste Stätte des Islam für umgerechnet 5,3 Milliarden Euro erweitern. Auf dem Areal von 12,5 Hektar sollen künftig bis zu 1,8 Millionen Betende Platz finden. Entsprechende Pläne hatte der inzwischen 90-jährige Monarch im März 2013 gebilligt.

Größte Moschee der Welt

Die Propheten-Moschee (Al-Masjid an-Nabawi) befindet sich der Überlieferung nach an der Stelle, an der Mohammed 622 nach seinem Wechsel von Mekka nach Medina ein Wohnhaus errichten ließ. Noch zu seinen Lebzeiten entstand demnach in unmittelbarer Nachbarschaft der erste Vorgängerbau der heutigen Moschee. Auf dem Areal befindet sich auch das Grab des Propheten Mohammed. Die Propheten-Moschee ist die zweitheiligste Gebetsstätte des Islam nach der Al-Haram-Moschee von Mekka. Sie ist bereits jetzt die größte Moschee der Welt.

Aufgrund ihrer Bedeutung untersteht die Propheten-Moschee dem saudischen König als Hüter der Heiligen Stätten. Mit reichem Baudekor versehen, wurde sie 1909 als erstes Gebäude der arabischen Halbinsel mit elektrischem Licht ausgestattet. Besonders im vergangenen Jahrhundert gab es beträchtliche Erweiterungen. Während der Wallfahrtssaison finden in der Umfriedung bis zu eine Million Muslime Platz. (KNA)