Ramadan 2014

Grußbotschaften der Religionsgemeinschaften zum Ramadanbeginn

Anlässlich des bevorstehenden Beginns des Fastenmonats Ramadan haben die Spitzenvertreter der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland den Muslimen gratuliert. In den Botschaften wird besonders die Bedeutung des Ramadans für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervorgehoben.

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06
2014
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Mit jeweils eigenen Grußbotschaften haben sich die Spitzenvertreter der Muslime in Deutschland an die Muslime gewandt und zum Beginn des Fastenmonats Ramadan (28.06.2014) gratuliert. In den verschiedenen Grußbotschaften wurde zu mehr Solidarität, gesellschaftlichem Zusammenhalt und für eine friedlichere Welt angemahnt. Die Bedeutung des Ramadan wurde hervorgehoben.

Er: Unterscheidung zwischen arm und reich wird aufgehoben

„Wir haben den Ramadan erreicht, den wir als einen Monat der geistigen Reinigung und Erneuerung des Bewusstseins wiedererleben. Ich wünsche von unserem erhabenen Herren Allah, dass der Ramadan vor allen Dingen Gutes für die Muslime in Deutschland, für die ganze islamische Welt und für die Menschheit bringt“, erklärte der Vorsitzende der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Prof. Dr. Izzet Er, anlässlich des bevorstehenden Fastenmonats Ramadan.

„Der Ramadan als Zeit der Vergebung, Sündenbefreiung und des Segens, der im individuellen Leben die Religiosität, im sozialen Leben die innere Ruhe, die Solidarität und das Zusammenwachsen intensiv erleben lässt, wird auch in diesem Jahr ein Monat sein, in dem wir unzählige spirituelle Schönheiten in unserem Leben praktizieren werden“, sagte Er. Der Ramadan sei für Muslime wichtig, weil er dazu beitrage, dass die Unterscheidung zwischen reich und arm aufgehoben werde. Die Solidarität und der Zusammenhalt würden durch den Fastenmonat gefördert.

Als DITIB werde man wie auch in den vergangenen Jahren in den Landesorganisationen und lokalen Gemeinden mit verschiedenen Veranstaltungen den Ramadan verbringen. „In den Vereinen mit entsprechenden Möglichkeiten werden jeden Tag Tische für das Fastenbrechen (Iftar) gedeckt, unsere Tage in den Moscheen werden wir mit der Gegenlese-Rezitations-Tradition des Koran (Mukabele) und unsere Nächte mit dem Teravih-Gebet auferleben“, erklärte Er.

Ergün: „Der Ramadan ist eine Zeit der Erneuerung“

„Der Monat Ramadan ist eine wichtige Gelegenheit für uns Muslime, uns zu erneuern, uns aufrichtig Allah zuzuwenden und uns darüber bewusst zu werden, dass alles in seiner Obhut ist“, sagte Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), angesichts des bevorstehenden Fastenmonats Ramadan.

„In diesen Tagen, in denen ethnische Diskriminierung, Streitigkeiten unter Konfessionen, Besatzung und Bürgerkriege an Intensität gewonnen haben, müssen wir uns folgenden Vers Allahs noch einmal in Erinnerung rufen: ‚Gewiss, Allah verändert die Lage eines Volkes nicht, solange sie sich nicht selbst innerlich verändern.’ (Sure Râd, 13:11) Wir sehen, solange wir uns selbst nicht verändern, wird auch Allah unsere Lage nicht verändern. Allah wird über uns richten, gemäß unseren Taten, unserem Verhalten und unseren Absichten“, sagte der IGMG-Vorsitzende.

Ergün rief dazu auf das eigene Tun ständig zu überprüfen und die guten Beziehungen zum Umfeld zu stärken. „In unseren zwischenmenschlichen Beziehungen müssen wir uns von Vorurteilen befreien und an das Gute glauben. Wir müssen uns vom Verbotenen fernhalten und unsere Gottesdienste mit Sorgfalt verrichten“, erklärte Ergün.

Duran: Frieden in aller Welt

Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wünscht allen Muslimen einen gesegneten und friedlichen Ramadan. „Möge der Ramadan zum friedlichen Miteinander aller Bürgerinnen und Bürger und zum Frieden in der ganzen Welt beitragen“, sagte Mehmet Duran, Präsident des VIKZ.

„Wir freuen uns auf die besinnliche Fastenzeit. Der Ramadan ist für uns eine besondere Zeit der Hilfsbereitschaft, Gastfreundlichkeit und des respektvollen Miteinanders. Wohltaten und Unterstützung der Armen und Bedürftigen insbesondere in diesem Monat findet große Anerkennung bei Allah“, sagte Duran.

Auch dieses Jahr bittet der VIKZ wegen der nächtlichen Moscheebesuche während des Ramadan alle seine Gemeinden und Gemeindemitglieder um Rücksicht gegenüber den Anwohnern. „Wir bemühen uns, unsere Nachbarn in ihrer nächtlichen Ruhe nicht zu stören. Wir bitten aber auch unsere Nachbarn um Verständnis für die nächtlichen Besucherinnen und Besucher in unseren Gemeindezentren“, erläuterte Duran.

Mazyek: Kompromisslos für Flüchtlinge, Entrechtete, Hinterbliebene und Getötete einsetzen

Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime (ZMD) Aiman Mazyek beglückwünschte die Muslime zum kommenden, segensreichen Fastenmonat und wünschte ihnen „Gottes Segen, Barmherzigkeit und Güte für diesen fruchtbaren und heiligen Monat des Islam“. Er erinnerte die Muslime an den Sinn und Gehalt des Fastens und sagte, „dass diese Zeit besonders in Solidarität mit den Schwachen und Armen in der Welt gelebt wird“.

Aiman Mazyek erklärte in seinem Ramadan-Grußwort, dass der Gesandte Allahs das ganze Jahr im Guten gespendet und im Ramadan diese Anstrengungen nochmals erhöht habe. Auch machte Mazyek auf die Konflikte in verschiedenen Regionen der Welt aufmerksam. „Schlagzeilen über Flüchtlinge und Kriege erreichen uns tagtäglich, worunter auch unsere Angehörigen als direkte Betroffene sind, wie z.B. in Syrien, Irak oder Myanmar. Lasst uns für sie gemeinsam beten, spenden und ihnen unsere Solidarität spüren“, sagte der ZMD-Vorsitzende

„Zu den Kernaufgaben eines Muslims gehört das Frieden machen auf Erden, und konkret heißt das, sich kompromisslos für die Flüchtlinge, Entrechteten, Hinterbliebenen und Getöteten – egal welcher Herkunft und Religion sie angehören – einzusetzen und zu solidarisieren“, sagte Mazyek.