The Reluctant Fundamentalist

Identitätssuche zwischen Orient und Okzident

Der Polit-Thriller „The Reluctant Fundamentalist“ erzählt die Geschichte eines Pakistani, der in den USA studiert hat und erfolgreich an der Wall Street arbeitet. Mit dem 11. September allerdings verändert sich sein Leben.

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2014
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Der junge Pakistani Changez Khan (Riz Ahmed) wollte eigentlich Karriere an der Wall Street machen. Er erlebt den American Dream, verlässt seine Heimat Pakistan, um in Princeton zu studieren. Direkt nach dem Abschluss arbeitet er in einem Beraterunternehmen als Finanzspezialist. Privat ist Changez mit der Konzeptkünstlerin Erica (Kate Hudson) glücklich.

Eigentlich erwartet ihn eine goldene Zukunft. Bis der Terroranschlag vom 11. September 2001 alles verändert. Den ersten Schikanen am Flughafen folgen die hämischen Sprüche der Kollegen. Changez wird schnell gebrandmarkt und mit Hass konfrontiert. Er fühlt sich in seiner Wahlheimat nicht mehr wohl.

Zwischen zwei Welten

Um den Schikanen zu entgehen, fliegt Changez nach Pakistan zurück und arbeitet als Professor an der Universität. Doch selbst dort ist er nicht vor den Konsequenzen des tragischen Geschehens in New York und der daraus resultierenden veränderten politischen Lage sicher. Changez lebt zwischen zwei Extremen. Auf der einen Seite wird er Zeuge eines religiösen Fundamentalismus und auf der anderen Seite des extremen Kapitalismus, mit dem er sich auch nicht anfreunden kann.

In Pakistan vertraut er in einem Café seine Lebensgeschichte einem amerikanischen Journalisten Bobby (Liev Schreiber) an. Diese beiden Männer könnten in einer anderen Zeit und an einem anderen Ort Freunde sein. Als aber ein amerikanischer Professor entführt wird, ist Changez der Hauptverdächtigte und Bobby nicht nur ein Journalist.

„The Reluctant Fundamentalist“ basiert auf den gleichnamigen Roman des pakistanischen Schriftstellers Mohsin Hamid, der 2007 zu einem internationalem Bestseller wurde. Die Regisseurin der Verfilmung ist die in New York lebende Inderin Mira Nair, die sich bereits in der Vergangenheit immer wieder mit kulturellen Identitätsfragen in ihren Filmen beschäftigt hat. Für ihren Film „Salaam Bombay!“ wurde sie 1988 für den Oscar nominiert.

„The Reluctant Fundamentalist“ feierte im Sommer 2012 Weltpremiere als Eröffnungsbeitrag des Film-Festivals von Venedig. In Deutschland lief er erstmals beim Filmfest München 2013 und erhielt dort den Friedenspreis des Deutschen Films. In den Kinos war er nicht so erfolgreich, wie erwartet, sodass er in Deutschland erst gar nicht aufgeführt wurde. Am 25. März erschien die Romanverfilmung auch in Deutschland als DVD.