Islamfeindlichkeit

Mann reißt Mädchen Kopftuch herunter

Die Polizei in Osnabrück sucht nach einem Mann, der einem Mädchen an einer Bushaltestelle das Kopftuch heruntergerissen hat. Der VfL Osnabrück hilft der Polizei bei der Fahndung.

01
05
2018
Mann reißt Mädchen Kopftuch herunter
Mann rschlägt Frau wegen ihres Kopftuches © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Am Samstagnachmittag kam es in der Tannenburgstraße zu einem Vorfall, bei dem einem 11-jährigen Mädchen das Kopftuch von einem Unbekannten weggerissen wurde. Das Kind stand gegen 16.35 Uhr an der Bushaltestelle in Höhe der Tiefstraße und wollte gerade in die Linie 11 (Richtung Neumarkt) einsteigen, als der Täter aus einer Gruppe von insgesamt 5 bis 6 Männern heraus nach dem Tuch griff und es dem Kind vom Kopf zog.

Wie ein Polizeisprecher in Osnabrück am Montag sagte, werde nicht ausgeschlossen, dass die Tat vom Samstagnachmittag einen fremdenfeindlichen Hintergrund habe. Dem Mädchen wurden auch ein paar Haare ausgerissen, es fing an zu weinen und lief wieder nach Hause.

Der Täter war in einer Gruppe von fünf bis sechs Männern unterwegs, die kurz zuvor aus einer Kneipe gekommen sein sollen. Die Tat geschah in der Nähe des Osnabrücker Fußballstadions. Ein öffentlicher Zeugenaufruf der Polizei Osnabrück wurde gestartet. Es sei möglich, dass es sich bei dem Täter um einen Fußballfan handele, der zuvor das Spiel zwischen Osnabrück und Jena besucht habe, hieß es.

VfL Osnabrück hilft Polizei bei Fahndung

Der Fußball-Drittligist VfL Osnabrück veröffentlichte am Dienstag auf seiner Webseite die Bitte der Polizei nach Hinweisen und eine Beschreibung des unbekannten Verdächtigen. „Dieser und die weiteren Vorfälle nach dem letzten Heimspiel sind nicht zu tolerieren“, wurde Geschäftsführer Jürgen Wehlend zitiert. „Wir verurteilen jede Art von Gewalt – egal von wem, gegen wen und aus welchen Gründen sie ausgeübt wird. Solche Leute brauchen wir weder im Stadion noch in unserem Umfeld. Bei uns gibt es für euch keinen Platz!“, betonte er.

Ein solches Verhalten sei nicht mit den Werten zu vereinbaren, die der VfL Osnabrück lebt und vertritt „und die wir erst kürzlich durch die Aktion ‚Gegen Rechts‘ deutlich und sichtbar für jeden nach außen getragen haben“, sagte Wehlend weiter. Mit der Aktion „Gegen Rechts“ hatte der Verein vor einem Monat für einige Aufmerksamkeit gesorgt. Der Club hatte sich dabei gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Gewalt und Homophobie positioniert. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L. S. Wozu bindet man so ein argloses Kind ein Kopftuch um und macht es zur Werbefigur für den hier verächtlichen Islam? und macht es dazu zur Zielscheibe von Belästiger? Lasst Kinder doch ihre Kindheit und stigmatisiert sie nicht in einem Alter, indem sie noch nicht verstehen sollen und - können, für welche Ideologie sie missbraucht werden. Trozdem; sich an einem Kind zu rächen, weil dessen Eltern es für eine verwerfliche ideologie missbrauchen, ist noch verwerflicher als das was die eigene Eltern dem Kind antun. Kritika
01.05.18
12:55
Frederic Voss sagt:
Vielleicht sei auch trotzdem die Frage gestattet, wieso trägt ein 11-jähriges Kind ein mit sexuellen Religionsmotiven besetztes Kopftuch öffentlich zur Schau und Beschauung? Soll da tatsächlich eine transzendente Gottheit Wert auf solche Kopftücher legen? Mir scheint, daß das alles reine Einbildung ist. So kleinlich fixiert auf Kopf-Verhüllungstücher kann niemals die intelligenteste Wesenheit der Ewigkeit sein.
01.05.18
13:28
Gustavsson sagt:
Keine Sorge, keine Panik die kleine ist keine Jüdin sondern eine Muslimin... Ganz Deutschland kann wieder aufatmen!!!
01.05.18
13:38
Ute Fabel sagt:
Im Ramadan 2017 wurde in Istanbul eine Frau in einem Bus von einem Mann unvermittelt geschlagen, weil Frauen seiner Meinung nach in diesem Monat einfach nicht so unzüchtig gekleidet sein sollten. Über dieses bedauerliche Ereignis wurde in IslamiQ leider nie berichtet. Dieser Vorfall ist entschieden zu verurteilen, genauso wie jener, der in dem Artikel oben dargestellt wird. Fairerweise sollte jedoch kein eindimensionaler Opfermythos aufgebaut werden, sondern ausgewogen dargestellt werden, dass gläubige Muslime bei solcher Vorfällen einmal die Täterrolle, einmal die Opferrolle einnehmen.
02.05.18
9:14
Sven Anatoli sagt:
Kleine Mädchen mit keusch-schamhaften Kopfverhüllungs-Tüchern - das soll dem unbekannten Gott wirklich gefallen? Warum wird das Kindern eingeredet?
02.05.18
11:56
Andreas B sagt:
@Sven Anatoli Was hat es Sie zu interessieren, was einem Gott, an den Sie wahrscheinlich nicht glauben, gefällt? Im übrigen geht es in dem Artikel nicht darum, was Gott gefällt, sondern dass einem jungen Mädchen Gewalt angetan wurde.
02.05.18
18:30
Andreas B sagt:
@Ute Fabel Kennen Sie das Mädchen? Wann war es Täterin? Was hat sie einst getan? Oder wiegen Sie die Opferrolle des Mädchens (die es nicht freiwillig eingenommen hat, sondern die ihr der Mann, der sie angegriffen hat, aufgezwungen hat!) mit den Taten von Terroristen auf? Was kann dann aber das Mädchen für die Taten der Terroristen? Hat sie die Terroristen angestiftet?
02.05.18
18:32
Nurhan Celebi sagt:
Herr Anatoli Jedes kleines Mädchen ist der grossen Welt gegenüber etwas zurückhaltend.Vor allem wenn unbekannte Männer sich in der Nähe aufhalten. Wir glauben das es so richtig ist,deshalb ist ,wie sagt man so schön,aller Anfang ist schwer Hab mich am Anfang auch anders gefühlt,aber glauben sie mir mal ,habe ein sehr starken Selbstbewusst entwickelt,dank meines Kopftuches. Ach , man müsste sich uber sowas sehr lange unterhalten ,so kann es zu Missverständnissen kommen. Meinen sie der Rest (keine Kopftuchträger) sind so zurückgeblieben,die dafür kein Verständnis haben? Das war halt eineAusnahme Frau Fabel,dass ist genauso unwillkommen wie dieses Ereignis. Es gibt immer wieder welche,die leider nicht richtig ticken
02.05.18
21:29
Saadet sagt:
@Ute Fabel In einer Demokratie ist der oben aufgeführte Fall ein strafrechtlich zu verfolgender Tatbestand. Da gibt es nichts drumrumzureden oder irgendwelche Vergleiche zu anderen Ländern, auch noch zum Teil repressiven Länder, zu ziehen, nur damit es dann besser aussieht. Diese Mentalität ist langsam lästig! Wir vergleichen doch auch nicht unsere Wirtschaftspoltik mit der von Kuba? Klar passieren in der Türkei schreckliche Taten! Wer der türkischen Sprache mächtig ist, und mal die türkischen Medien durchforstet wird Schreckliches en Masse finden. Und wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich die griechischen, spanischen, indonesischen, schwedischen, lateinamerikanischen, französischen, polnischen, israelischen, indischen ........Medien durchleuchten. Und, welche Überraschung, unendlich viele unglaublich schreckliche Dramen, die von Menschen verübt werden!Gegen Muslime, gegen Christen, gegen Atheisten, gegen Buddhisten... Die im Artikel beschriebene Straftat wird dadurch kein bisschen neutralisiert. Also was soll das? Ich finde es für ein junges Mädchen traumatisch, wenn es so einen Übergriff erleben musste. Ich trage kein Kopftuch. Ist es dann erlaubt mir die Jacke wegzureißen , weil sie mich bedeckt? In diesem Deutschland, wo Frauen in einem enormen Maße sexueller Belästigung, insbesondere am Arbeitsplatz, ausgesetzt sind, muss dringend gehandelt werden. Dass Frauen immernoch als Sexobjekt herhalten müssen ist,bestimmte Berufszweige noch immer nicht von Frauen besetzt werden und in Vorständen gähnende weibliche Leere herrscht, sollte man dringend feministisch aktiv werden! Frauen und Mädchen stark machen und solchen respektlosen Männern die Stirn bieten.
03.05.18
11:13
Ute Fabel sagt:
Ich finde es abstoßend, dass dieses Mädchen attackiert wurde. Ich finde es aber auch völlig unethisch, dass Eltern bereits ihre minderjährigen Kinder in ideologische Uniformen stecken und damit ihren Nachwuchs als lebendes Objekt der eigenen Religionsausübung missbrauchen. Da sollte der Staat gesetzgeberisch tätig werden, um Kinder in Zukunft klar vor religiösen oder weltanschaulichem Missbrauch zu schützen. Mao-Anzüge, Burschenschafterband, PEGIDA-Shirt, "Gottlos Glücklich"-Button, Mustafa-Kemal-Atatürk-Hut; Kopftuch, Kippa gehören nicht auf Kinderkörper.
03.05.18
12:13
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