"Dresdner Wort der Religionen"

Gemeinsam für den Schutz der Religionsfreiheit

Ein „Dresdner Wort der Religionen“ haben örtliche Repräsentanten von sechs Glaubensgemeinschaften am Sonntag beim Bürgerfest zum „Tag der Deutschen Einheit“ veröffentlicht. Unter dem Eindruck des jüngsten Sprengstoffanschlags auf eine Dresdner Moschee rufen sie zum Schutz der Religionsfreiheit auf.

03
10
2016
Dresden © Max A. auf flickr, bearbeitet by IslamiQ
Dresden © Max A. auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

Ein „Dresdner Wort der Religionen“ haben örtliche Repräsentanten von sechs Glaubensgemeinschaften am Sonntag beim Bürgerfest zum „Tag der Deutschen Einheit“ veröffentlicht. Unter dem Eindruck des jüngsten Sprengstoffanschlags auf eine Dresdner Moschee rufen Bahai, Buddhisten, Christen, Juden, Muslime und Sikhs zum Schutz der Religionsfreiheit auf und treten für interreligiösen Dialog ein.

Zugleich beklagen sie in dem Dokument, dass Menschen auch in Deutschland die Religionsfreiheit nicht achten und „sich Menschen zu Hass gegen andere Religionen aufstacheln lassen“. Die Verfasser kritisieren, dass „Gewalt im Namen von Religionen ausgeübt und gerechtfertigt wird“. Zu den Unterzeichnern gehören auch der katholische Bischof Heinrich Timmerevers vom Bistum Dresden-Meißen und Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing.

Die Religionsvertreter verpflichten sich, „dafür einzutreten, dass sich auch Angehörige anderer Religionen überall in der Welt würdige und angemessene Gebetsstätten errichten können“. Sie wollen sich dafür engagieren, dass jegliche Form der Gewalt „keine Rechtfertigung aus der eigenen Religion erhält“.

Die gemeinsame Erklärung betont überdies Dankbarkeit dafür, dass die Zusammenarbeit von Staat und Religionen zum Wohl der Bürger rechtlich klar geregelt sei und es viele Beispiele für das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionen in Deutschland gebe.

An dem von Samstag bis Montag dauernden Bürgerfest beteiligen sich die sechs Glaubensgemeinschaften auch mit einem „Zelt der Religionen“. Unter dem Motto „Verschieden glauben – Gemeinsam leben“ stellen sie die religiöse Vielfalt in Sachsen vor. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Gewalt und Hass sind zu verurteilen. Die Ablehnung von Religionen - sei es in Teilen oder auch in ihrer Gesamtheit - ist jedoch Ausdruck des Grundrechts auf negative Religionsfreiheit. Religionen habe Anspruch auf Akzeptanz. Respekt muss jedoch selbst verdient werden. Insbesondere ist es nicht die Aufgabe der Politik das Image einzelner Religionsgemeinschafen aufzupolieren.
08.10.16
7:46