Die Studie zur Muslimfeindlichkeit wurde zurückgezogen und soll überarbeitet werden. In der Studie werden Handlungsempfehlungen an Politik und Medien formuliert. IslamiQ hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Nach rund drei Jahren hat der unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit (UEM) Ende Juni die Studie „Muslimfeindlichkeit – Eine deutsche Bilanz“ vorgestellt. Der Studie zufolge stimmt jeder Zweite in Deutschland muslimfeindlichen Aussagen zu. Die Experten forderten einen Sachverständigenrat und einen Bundesbeauftragten gegen Muslimfeindlichkeit.
Insgesamt leben rund 5,5 Millionen Muslime in Deutschland, von denen die Mehrheit die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Laut Bericht sind Muslime, die offen ihre religiöse Zugehörigkeit bekennen, ob durch Kleidung oder Mitgliedschaft in Organisationen, am massivsten betroffen. Vor allem kopftuchtragende Frauen berichteten von „besonders drastischen Formen der Anfeindungen“. Männer sehen sich demnach „verstärkt Zuschreibungen von Aggressivität und Gewalt“ ausgesetzt. Es ist der erste Bericht dieser Art, doch nun wurde die Studie wieder zurückgezogen.
Nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg (OVG) hat das Bundesinnenministerium den umstrittenen Bericht zur Muslimfeindlichkeit von seiner Internetseite genommen. Ob und wie der Bericht den Vorgaben des OVG entsprechend wieder veröffentlicht werden kann, werde geprüft. In dem Bericht war dem Publizisten Henryk M. Broder vorgeworfen worden, Muslime in einem seiner Artikel pauschal „dämonisiert“ zu haben, wogegen sich der Autor juristisch wehrte. Das Gericht hatte kürzlich entschieden, dass das Innenministerium die beanstandeten Passagen von seiner Homepage entfernen muss.
Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat die Entfernung der Studie zur Muslimfeindlichkeit kritisiert. „Die Entscheidung, die Studie vorübergehend zu entfernen, hatte bei Muslimen in Deutschland Verunsicherung ausgelöst.“ Das Ressort für die innere Sicherheit, bei dem auch die Deutsche Islam Konferenz angesiedelt ist, hätte dafür sorgen müssen, dass die Studie bis zur endgültigen Klärung des Rechtsstreits nicht ersatzlos von der Seite heruntergenommen wird.
Der Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit (UEM) war vom Innenministerium nach dem rassistischen Anschlag von Hanau ins Leben gerufen. In der Studie werden auch Handlungsempfehlungen an die Politik, Medien und Zivilgesellschaft formuliert. IslamiQ hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst: