Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt das Thema Koran als das letzte göttliche Buch, das Allah der Menschheit gesandt hat. Er sei die Quelle der Wahrheit, die bis zum Jüngsten Tag Bestand hat. Er sei nicht nur ein Buch, das gelesen wird, sondern offenbare eine Lebensart. Den Koran zu verlassen bedeute, ihn aus dem Leben auszuschließen und vielleicht nur noch auf Friedhöfen zu rezitieren. Das führe dazu, dass der Îmân schwächer wird, die Gemeinschaft sich spaltet und unter den Menschen Ungerechtigkeit, Egoismus und Herzlosigkeit zunehmen. Der Koran sei nicht nur die Rettung des Einzelnen, er sei die Rettung der Gesellschaft. Wer sich an seinem Licht orientiert, bleibe durch Gerechtigkeit bestehen, finde durch Geschwisterlichkeit Stärke und durch Barmherzigkeit Frieden.
Die Freitagspredigt der Türkisch Islamischen Union e.V. (DITIB) thematisiert das Leid in Gaza. Jeder getötete Mensch bedeute nicht nur den Verlust eines Einzelnen, sondern sei der Schmerz einer Familie, die Wunde einer Gesellschaft und der Verlust der gesamten Menschheit. Denn gemäß des Islams sei ein einziges Leben so wertvoll wie die ganze Menschheit. Endlich gebe es einen Waffenstillstand, derHoffnung auf Frieden macht. Dank dieses Friedens sei es möglich, humanitäre Hilfe zu leisten, Wunden zu heilen und neue Hoffnung zu pflanzen. Die Bewohner aus Gaza, die seit Jahren unter Blockade und Not leiden, hätten nun die Möglichkeit, wieder neuen Lebensmut zu schöpfen. In dieser bedeutsamen Zeit solle die internationale Gemeinschaft, die Parteien des Waffenstillstands und alle Menschen den Frieden bewahren und schützen.
In der Freitagspredigt des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Bedeutung der Duʿā, des Bittgebets. Duʿā bedeute wörtlich „bitten”. Im Islam bedeute es Allah in Demut und Bescheidenheit anzuflehen und Ihn um etwas zu bitten. Jeder, der in Not ist, bitte den Stärkeren und Wohlhabenderen um Hilfe. Es sei jedoch auch eine Tatsache, dass selbst die reichsten und mächtigsten Menschen angesichts eines einfachen Virus hilflos sind und Menschen um Hilfe bitteten, die schwächer sind als sie. Die Duʿā sei auch eine Form der Anbetung, da man sich dadurch zu seiner Hilflosigkeit bekennt und sich auf Allahs Barmherzigkeit verlässt. Somit erfülle man seine Pflicht als Diener.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.