Freitagspredigten, 22.05.2015

Gerechtigkeit, das Bittgebet und der Monat Schaban

Die islamischen Religionsgemeinschaften widmen sich in den Freitagspredigten (Hutba) verschiedenen Themen. In dieser Woche geht es um Gerechtigkeit, die Wichtigkeit des Bittgebets und den Monat Schaban.

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Unrecht und Gerechtigkeit

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es diesmal um die Sündhaftigkeit von ungerechtem Handeln. Eine Skizzierung der Vergangenheit, in denen es gerechte Zentren der muslimischen Gemeinschaft gegeben hätte und der Vergleich dieser Zentren mit ihrer heutigen Situation, betone die stärker werdende Entwicklung in Richtung Ungerechtigkeit. Als aktuelles Beispiel wird die Verurteilung des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Muhammad Mursi angeführt. Die Tatsache, dass er als erster frei gewählter Staatspräsident, Opfer eines militärischen Putschs geworden ist und ihm nun die Hinrichtung droht, sei ein Zeugnis von wachsender Ungerechtigkeit, vor allem auch zwischen eigenen Glaubensbrüdern.

Außerdem wird von allen Vertretern der Freiheit und Gerechtigkeit erwartet, sich für diese unrechtmäßige Entscheidung in Ägypten stark zu machen. Der Glaube daran, dass Allah ungerechtes Handeln nicht dulde und es im Jenseits Konsequenzen hierfür geben werde, wird durch den Verweis auf die Sure Ibrahim 14:42 nochmals verdeutlicht.

Das Bittgebet und Gottesgedenken

Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt in ihrer Hutba das Bittgebet und das Gottesgedenken. Sie betiteln die Dua als wichtigste gottesdienstliche Handlung, denn es wäre der direkte Anruf zu Gott. Außerdem sei dies die schönste Art und Weise, seine Zeit, die als kostbarstes Gut dem Menschen geschenkt wurde, zu nutzen. Das Bittgebet würde das Band zwischen Allah und dem Menschen stärken und die Bindung vitaler machen. Im Umkehrschluss würde das Wegfallen des Bittgebets diese Bindung schwächen.

Die regelmäßige Kommunikation zwischen Mensch und Allah, in Form von Bittgebeten würde zusätzlich auch den inneren Seelenfrieden des Betenden festigen. Es wird zur Stärkung dieser Thesen ein Hadith aufgeführt, der den gottesgedachten Menschen als lebendig und den, der keine Bittgebete aufsagt als Toten vergleicht.

Der Monat Schaban

Die Freitagspredigt des Verbands islamischer Kulturzentren (VIKZ) behandelt den Monat Schaban. Es wird die Wichtigkeit des Monats angeführt, indem man ausgehend von einem Hadith, diesen Monat als den des Propheten Muhammad sieht. Deshalb wäre es von Vorteil, an diesem Monat den Propheten öfter zu gedenken. Außerdem sei die Nacht vor dem 15. einer der wichtigsten Nächte im Jahr und wird die Nacht des Berat genannt. Schaban bedeute soviel wie „reichhaltig“ und „erfüllt“ und sei dafür da, das Herz zu säubern, um dann im folgenden Monat Ramadan, dieses mit dem Lichte Allahs (Nur) zu füllen.

Zusammenfassend solle man also den Monat Schaban dafür nutzen die Gnadenfülle und Segensgaben durch Allah zu bekommen, indem man vermehrte Gebete und wertvolle Taten zu Ehren Allahs verrichtet.

 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.