Global March to Gaza

Tausende Menschen an ägyptischer Grenze zu Gaza gestoppt

Beim „Global March to Gaza“ fordern internationale Aktivisten ein Ende des Genozids in Gaza und den Zugang zum Gazastreifen – doch Ägypten hält die Grenze geschlossen.

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06
2025
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Palästina © shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Palästina © shutterstock, bearbeitet by iQ

Die internationale Solidaritätsaktion „Global March to Gaza“ ist vorerst gescheitert. Rund 1.700 Menschen, darunter Menschenrechtler und Aktivisten, die von Tunesien aus über Libyen und Ägypten in das Kriegsgebiet im Gazastreifen gelangen wollten, haben angekündigt, ihre Reise abzubrechen. Wie die Gruppe am Montag auf Facebook mitteilte, habe Ägypten die Einreise verweigert. Zuvor hatten die Teilnehmer mehrere Tage in Libyen festgesessen.

Die Aktivisten erklärten, man wolle nun nach Tunesien zurückkehren – jedoch erst, nachdem auch jene Teilnehmer freigelassen worden seien, die derzeit noch in Libyen festgehalten würden. Nähere Angaben zu deren Zahl oder den genauen Umständen ihrer Inhaftierung lagen zunächst nicht vor.

Die Gruppe hatte ursprünglich geplant, sich in Ägypten mit weiteren Unterstützern zu vereinen und im Rahmen des „Global March to Gaza“ rund 50 Kilometer zu Fuß bis zum Grenzübergang Rafah zu gehen. Ziel der Aktion war es, auf die humanitäre Lage im Gazastreifen aufmerksam zu machen und ein Ende der israelischen Militäroperationen zu fordern.

Auch aus anderen Ländern waren Aktivisten nach Ägypten gereist. Laut Sicherheitskreisen wurden rund 400 von ihnen Ende letzter Woche in der Stadt Ismailia nahe dem Suezkanal festgesetzt. Ihre Reisepässe seien beschlagnahmt worden; es werde erwartet, dass sie über den Flughafen von Kairo abgeschoben werden.

Ägypten kontrolliert den Grenzübergang Rafah – den einzigen Zugang zum Gazastreifen, der nicht unter israelischer Kontrolle steht. Trotz wiederholter Appelle internationaler Organisationen bleibt die ägyptische Grenzpolitik restriktiv. Hilfslieferungen und medizinische Teams gelangen nur in begrenztem Umfang in das Gebiet, das nach Angaben der Vereinten Nationen kurz vor dem vollständigen humanitären Kollaps steht.