Nachdem die IGMG-Moschee in Mössingen mit rechtsextremistischen Botschaften beschmiert worden ist, konnte die Polizei zwei Tatverdächtige ermitteln. Sie sind 13 und 14 Jahre alt.
Zwei Minderjährige sollen rechtsextreme Graffiti an die Hauswand einer der IGMG-Moschee in Mössingen (Kreis Tübingen) gesprüht haben. Die Polizei kam den Tatverdächtigen unter anderem mit Videoaufzeichnungen auf die Spur, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Einer der Jungen, ein 13-Jähriger, soll die Gebäudewand unter anderem mit einem Hakenkreuz besprüht haben, während der andere, ein 14-Jähriger, Schmiere stand. Der 13-Jährige gilt aufgrund seines Alters als strafunmündig.
Warum sie die Wand beschmierten, blieb vorerst unklar. Der Schaden, der bei der Tat in der vergangenen Woche entstand, konnte bisher nicht beziffert werden.
Der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş, Kemal Ergün, den Vorfall aufs Schärfste. „Wir fordern, dass dieser Vorfall so schnell wie möglich aufgeklärt wird und der oder die Täter zu Rechenschaft gezogen werden“, so Ergün.
Seit dem Nahostkonflikt haben Muslime einen alarmierenden Anstieg von islamfeindlichen Straftaten verzeichnet. Zu den Delikten zählten neben Körperverletzung auch Beleidigung, Volksverhetzung, Sachbeschädigung sowie die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Auch die Zahl der Angriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland hat wieder zugenommen. In den ersten neun Monaten wurden bereits mehr Angriffe registriert als im Vorjahr. Insgesamt hat die Polizei 686 islamfeindliche Angriffe erfasst. Die Bundesregierung hat zwischen Juli und September bislang 271 islamfeindliche Straftaten auf Muslime erfasst. Darunter galten 20 Angriffe auf eine Moschee. (dpa, iQ)