Frankreich

Anschläge auf Muslime geplant: Anklage gegen Neonazis erhoben

In Frankreich soll eine rechtsextreme Gruppe Übergriffe auf Muslime und Moscheen geplant haben. Nun wird Anklage gegen 16 Personen erhoben.

04
06
2023
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Muslime in Frankreich Gewand für Schülerinnen
Symbolbild: Frankreich © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die französische Antiterror-Staatsanwaltschaft hat wegen geplanter Angriffe auf Muslime Anklage gegen 13 Männer und 3 Frauen erhoben. Die Mitglieder einer rechtsextremen Gruppierung sollen Anschläge auf Moscheen, Gewalttaten gegen Muslime sowie das Vergiften von Halal-Lebensmitteln in Geschäften geplant haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in Paris mit.

Bei Durchsuchungen wurden Schusswaffen und Munition entdeckt.

Die Gewaltpläne der Gruppe in den Jahren 2017 und 2018 wurden durch einen verdeckten Ermittler bekannt, der an mehreren Vorbereitungstreffen teilnahm. Zu den potenziellen Opfern der Gruppe soll auch der umstrittene Schweizer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan gehört haben.

Mehr als die Hälfte sehen Islam als Bedrohung

Die Islamdebatte in Frankreich zeigt ihre Spuren. Einer Umfrage zufolge fühlen sich 61 Prozent der Menschen in Frankreich durch den Islam bedroht. Dies ist das Ergebnis einer Erhebung des politischen Forschungszentrum Science Po (CEVIPOF). Für die Umfrage wurden 10.566 Personen über 18 Jahren zwischen dem 23. Dezember und dem 10. Januar befragt.

Im Jahre 2017 waren es noch 60 Prozent der Teilnehmer, die glauben, dass der Islam eine „Gefahr“ für die Französische Republik darstellt.