Hameln

Muslimin rassistisch beleidigt und körperlich angegriffen

Am vergangenen Freitag wurde eine 25-jährige Muslimin in Hameln rassistisch beleidigt und körperlich angegriffen. Die Polizei ermittelt.

20
04
2020
Muslimin auf offener Straße in Hameln angegriffen
Muslimin auf offener Straße in Hameln angegriffen © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Am vergangenen Freitag wurde eine 25-jährige Muslimin in Hameln rassistisch beleidigt und körperlich angegriffen. Die 25-jährige Hamelnerin habe den öffentlichen Gebetsruf der Moschee der Islamische Gemeinde Hameln e.V mit ihrem Handy in einer Parallelstraße aufgenommen. Ein 70-jähriger Mann aus Minden fühlte sich laut Polizeiangaben so sehr durch den Gebetsruf belästigt, dass er die 25-Jährige Muslimin beleidigte und ihr das Kopftuch vom Kopf zog. Der 28-jährige Ehemann des Opfers wurde auf diesen Vorfall aufmerksam und habe den Mann daran gehindert, den Angriff fortzusetzen.

Laut der Pressemitteilung der Polizei in Hameln, habe es zwischen dem Ehemann des Opfers und dem rassistischen Täter eine weitere Auseinandersetzung gegeben. Auf Anfrage von IslamiQ sagte die Pressestelle der Polizei weiter, dass ein Strafverfahren wegen Beleidung sowie „wechselseitiger“ Körperverletzung eingeleitet wurde. Weitere Informationen dürfe man wegen den laufenden Ermittlungen nicht weitergeben.

Muslimin in Bielefeld angegriffen

Die Angriffe auf junge Musliminnen häufen sich. Erst im vergangen Monat wurde die Studentin Ayşe Irem K. Opfer eines islamfeindlichen Angriffs in Bielefeld. Nach einer Veranstaltung war sie auf dem Weg zu ihrem Auto, welches sie hinter dem Bahnhof geparkt hatte. Ein unbekannter älterer Mann hatte die 20-jährige Studentin auf dem Weg zu ihrem Auto rassistisch beleidigt und bespuckt.

Die Kriminalpolizei in Nordrhein-Westfalen hat seit 2018 deutlich steigende Zahlen an mutmaßlich politisch motivierten Angriffe gegen Muslime registriert. Von 2017 bis 2019 wurden insgesamt 75 Attacken auf Muslime oder ihre Einrichtungen erfasst. Die islamfeindlichen Angriffe haben sich seit 2018 von 15 auf 42 fast verdreifacht. Dabei hatte man 16 Tatverdächtige ermittelt können – die weitaus meisten mit ausschließlich deutscher Staatsbürgerschaft und rechter Gesinnung.

Leserkommentare

Ethiker sagt:
Die Dokumentation solcher Vorfälle sind ein Zeitdokument. Es müssen die Täter gefasst werden und es muss eine Rehabiliation des Islams und der Muslime in Europa geben. Das ist die eigentliche Hoffnung.
21.04.20
1:55