









Das EU-Parlament verurteilt Chinas Vorgehen gegen die Uiguren offiziell. Die Abgeordneten fordern, willkürliche Verhaftungen und Verurteilungen zu stoppen.
Zugleich appellieren die Abgeordneten an die EU-Gremien, als Reaktion auf die immer schlechtere Menschenrechtslage im Land den Druck auf China zu verstärken. Der Europäische Rat solle dazu geeignete Sanktionen beschließen. Guthaben von Verantwortlichen für die Unterdrückung der Minderheiten seien gegebenenfalls einzufrieren. Die bisherigen Instrumente der EU im Umgang mit China hätten nicht verhindert, dass sich die Lage bei den Menschenrechten im vergangenen Jahrzehnt laufend verschlechtert habe. In diesem Zusammenhang fordert das EU-Parlament auch freien Zugang für die internationale Presse und internationale Beobachter nach Xinjiang.
Die EU-Parlamentarier verurteilen weiter, dass die chinesische Regierung selbst im Ausland uigurische Dissidenten bedränge. Dort werde Druck auf sie ausgeübt, um Informationen über andere Regimekritiker zu erfahren oder die Betreffenden zur Rückkehr nach Xinjiang zu bewegen. Als Druckmittel setze das Regime auch auf die Verhaftung von Familienmitgliedern in China.
Menschenrechtsorganisationen und ausländische Regierungen schätzen, dass allein in den vergangenen drei Jahren in Xinjiang bis zu 1,5 Millionen Muslime in Umerziehungslager gesteckt wurden. Chinas Vertreter im UN-Menschenrechtsratin Genf sprach nur von „beruflichen Trainingszentren“, mit denen Uiguren von „extremistischen Gedanken“ abgebracht und „entradikalisiert“ werden sollen. Ausländische Regierungen und Menschenrechtsgruppen sehen sie hingegen als brutale Umerziehungslager an. (KNA/iQ)