Bayern

Islamunterricht soll Wahlpflichtfach werden

Die bayerische Landesregierung beschloss heute den Modelversuch Islamunterricht um zwei Jahre zu verlängern. In Bayern wird das Fach nicht als Religionsunterricht in Kooperation mit islamischen Religionsgemeinschaften angeboten.

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03
2019
Unterricht, Schule, Fasten in der Schule
Symbolbild: Unterricht © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Der Islamunterricht an bayerischen Schulen wird fortgeführt. Das Kabinett in dem Bundesland beschloss am Dienstag in München die Verlängerung eines Modellversuchs um zwei Jahre. Damit soll nach den Worten von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) die Überleitung in ein Wahlpflichtfach vorbereitet werden. Für diese Form sei ein Gesetzgebungsverfahren nötig, hieß es. Die Vorbereitungen und die Klärung noch offener verfassungsrechtlicher Fragen nähmen einige Zeit in Anspruch.

Den Islamunterricht im Freistaat gibt es laut Piazolo seit dem Schuljahr 2009/2010. Aktuell nähmen daran rund 16.500 Schüler an 349 Schulen teil. Bei dem Modellversuch handele es sich um ein staatliches Angebot, das muslimischen Schülern in deutscher Sprache weltanschaulich-religiös neutrales Wissen über die islamische Religion und andere Religionen vermittele. Auch erhielten sie eine grundlegende Werteorientierung entsprechend des Grundgesetzes und der bayerischen Verfassung. Der Unterricht werde in staatlicher Verantwortung von staatlichen Lehrern abgehalten.

Deutlich machte der Minister, dass es sich bei dem islamischen Unterricht mangels unmittelbarer Ansprechpartner nicht um Religionsunterricht handle, sondern um eine Alternative zum Ethikunterricht. Das Angebot wirke integrationsfördernd und habe großen Zuspruch bei Schülern, Lehrern und Eltern.

Die FDP begrüßte den Schritt. Sie forderte zudem ein allgemeines Umdenken beim Religionsunterricht: „Wir möchten das Miteinander verschiedener Weltanschauungen fördern und deshalb den klassischen Religionsunterricht durch ein neues Format ersetzen – zumindest in einzelnen Klassenstufen.“ Der Unterricht solle nicht mehr nach Religionen und Konfessionen getrennt werden. Stattdessen sei ein „Dialogunterricht“ wünschenswert. Darin sollten die Schüler alle Religionen und Weltanschauungen kennenlernen und darüber sprechen. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. » weltanschaulich-religiös neutrales Wissen über die islamische Religion und andere Religionen. « L.S. Das ist die korrekte Art, allen Schülern damit bekannt zu machen, an was die diverse Religionen so glauben. Damit wird sicher zu bemerken sein, dass es - in der Vorstellung der diverse Religionen - mehrere Götter gibt, die jeder ein allein-Schöpfungs-recht beanspruchen. Die Götter sollen recht eifersüchtig sein aufeinander sein und egoistisch. Radikale Vorstellungen: " Wir haben den einzigen Gott, und Ihr seit Ungläubige " dürften damit schwierig zu halten sein. Das Modell setzt Islam-Promotoren vor der Tür. Das ist ein weiser Weg, Islamische Indoktrination zu verhindern. Kritika wünscht den Bayern viel Erfolg und ist gespannt, was dabei heraus kommt. Gruss, Kritika
26.03.19
20:53
Frederic Voss sagt:
Der Modellversuch soll in ein integrationsförderndes Alternativ-Angebot zum "Ethik-Unterricht"zur Vermittlung von weltanschaulich-religiös neutralem Wissen mit grundlegender Werteorientierung und ohne Trennung nach Religionen und Konfessionen als neues Format "Dialogunterricht" umgewandelt werden. Das ist doch vorbildlich von der bayerischen Landesregierung in die Wege geleitet. Auch viele Eltern wird das freuen.
26.03.19
20:57