Studie

„Praktizierende Christen“ eher skeptisch in Sachen Islam

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass mehr als die Hälfte der praktizierenden Christen in Deutschland dem Islam ablehnend gegenübersteht.

30
05
2018
Friedensboten, Christen und Muslime Symbolbild: Christen und Muslime Christlich-Islamische Gesellschaft, Dorfkirche
Symbolbild: Christen und Muslime, Dorfkirche © shutterstock, bearbeitet by IslamiQ

Laut einer neuen Studie sind in Deutschland 55 Prozent der „praktizierenden Christen“ der Ansicht, dass der Islam grundsätzlich nur schwer mit der deutschen Kultur und deutschen Werten vereinbar ist. Bei den „nicht praktizierenden Christen“ hätten dies 45 Prozent gesagt, bei den Konfessionslosen 32 Prozent, heißt es in der am Dienstagabend in Berlin veröffentlichten Untersuchung „Christ sein in Westeuropa“ des US-amerikanischen Pew Research Centers.

Im europäischen Vergleich, so die Studie weiter, hätten auch unter den „praktizierenden Christen“ in den Niederlanden 55 Prozent gesagt, der Islam sei nicht gut mit nationalen Werten und der Kultur zu vereinbaren. Höher sei der Anteil in Österreich (61 Prozent), Italien (63 Prozent) und Finnland (67 Prozent) gewesen, am niedrigsten in Portugal mit 26 Prozent.

Zudem besagt die Studie, dass „praktizierende Christen“ – laut Studie Menschen, die mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst besuchen – bei einigen Fragen zum Thema Islam und Einwanderung konservativer geantwortet hätten als nicht praktizierende Christen. Damit sind Menschen gemeint, die nicht mehr als ein paar Mal pro Jahr an einem Gottesdienst teilnehmen. Auch gebe es zum Teil Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten.

So hätten 51 Prozent der Katholiken in Deutschland angegeben, sie würden ungern Muslime als Familienmitglieder akzeptieren. Das sei zusammen mit Großbritannien (51 Prozent) der höchste Anteil im europäischen Vergleich. Bei den Protestanten in Deutschland seien 16 Prozent der Ansicht – der zweitniedrigste Wert nach den Niederlanden.

Dass muslimischen Frauen nicht erlaubt werden sollte, religiös begründete Kleidung zu tragen, sagten laut Studie 31 Prozent der Katholiken in Deutschland. Europaweit liege der Durchschnitt bei 28 Prozent. Unter den Protestanten seien 16 Prozent dieser Ansicht, hier liege der europäische Schnitt bei 17 Prozent.

Darüber hinaus sagten laut Untersuchung 31 Prozent der Katholiken hierzulande, dass sie sich angesichts der Zahl an Muslimen „wie ein Fremder im eigenen Land“ fühlten. Im Durchschnitt waren 27 Prozent der Katholiken in Europa demnach dieser Ansicht. Bei den deutschen Protestanten seien es 19 Prozent gewesen – der europäische Schnitt habe bei 20 Prozent gelegen.

Befragt wurden den Angaben zufolge 24.599 Erwachsene ab 18 Jahren in 15 Ländern Westeuropas. Der Erhebungszeitraum lag zwischen April und August 2017. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Emanuel Schaub sagt:
Hallo, dass Katholiken, die praktizieren ...,typische deutsche Gebräuche und Werte u.dergl.an den Tag legen... habe ich gestern bei einer Feier derselben anlässlich des Fronleichnams.. mit Verwunderung feststellen dürfen. Feuchtfröhliche Weinrunden ,lecker Essen ... und Rentner Band... mit Beatles Songs (u.a.) sind ja nun einmal echt DEUTSCH , Ganz neu war mir ,dass die Tattoo-Kultur auch in diese Kreise vorgedrungen ist ,(Die arme Haut der jungen Damen) Gesünder sind jedenfalls alle Kopftücher (sind wenig abnehmbar ) gruss emanuel
01.06.18
10:33