Der NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verkündete gestern, dass ein Kopftuchverbot in NRW für Schulen und Kindergärten vorbereitet wird. Dabei trägt fast kein Mädchen im Alter bis zu zehn Jahren laut Erhebungen ein Kopftuch.
Nordrhein-Westfalen bereitet ein Kopftuchverbot für Mädchen in Kindergärten und Schulen vor. Derzeit prüfe die Landesregierung, ob dies im Wege einer Verordnung oder eines Gesetzes geregelt werde, erklärte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag vor Journalisten in Düsseldorf. Es sei zu beobachten, dass zunehmend bereits junge Mädchen Kopftuch trügen, obwohl dies nirgendwo im Islam geregelt oder vorgeschrieben sei.
Deshalb habe das geplante Kopftuchverbot für Kinder „mit Religionsfreiheit nichts zu tun“, betonte Laschet. Nicht geschlechtsreife Mädchen mit einem Kopftuch zu verhüllen, sei bis heute „nirgendwo eine islamische Praxis“. Es sei eine Aufgabe im Verhältnis von Staat und Religion, „hier eine Klarheit herbeizuführen“. Vor allem gehe es darum, den Mädchen später im religionsmündigen Alter „eine wirkliche Entscheidungsfreiheit“ für oder gegen das Kopftuch zu eröffnen.
Mit Blick auf den umstrittenen Kreuz-Erlass des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) erklärte Laschet, in Nordrhein-Westfalen gebe es „keinen Handlungsbedarf“. Hier werde „eine gute Tradition von Religion im öffentlichen Raum“ gepflegt. Eine solche Präsenz, die es in streng säkularisierten Ländern wie Frankreich nicht gebe, halte er für gut.
Aktuelle Zahlen zu kopftuchtragenden Mädchen sind nicht bekannt. Eine Erhebung aus dem Jahr 2010, die von dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales herausgebracht wurde fand heraus, dass: „kaum eines der durch die Befragung erfassten jungen Mädchen im Alter von bis zu zehn Jahren ein Kopftuch (trägt). In der Altersgruppe der 11- bis 15-Jährigen tragen 10,2 Prozent der muslimischen Mädchen ein Kopftuch“. (KNA, iQ)