Baden-Württemberg

74 islamische Seelsorger zertifiziert

In Baden-Württemberg wurden kürzlich 74 neue islamische Krankenhausseelsorger ausgebildet.

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2016
von links nach rechts: Prof. Dr. Ahmed A. Karim - (Universitätsklinikum Tübingen) , Manne Lucha - Minister für Soziales und Integration, J. Ibrahim Secerbegovic - (islamischer Seelsorger Ostwürttemberg/Donau-Iller) copyright: Sozialministerium Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg wurden kürzlich weitere islamische Seelsorger ausgebildet.  Der Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha hat in Stuttgart 74 Frauen und Männern die Zertifikate für den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung als islamische Krankenhausseelsorger überreicht.

„Sie tragen mit Ihrer Ausbildung ganz wesentlich dazu bei, die islamische Krankenhausseelsorge in Baden-Württemberg weiter auszubauen und zu stärken. Angesichts der geschätzten 500.000 Muslime im Land ist das ein wichtiger Schritt hin zu einem flächendeckenden seelsorgerischen Angebot für diese große Bevölkerungsgruppe“, so der Minister bei der Verleihung der Zertifikate.

Ziel der Ausbildung sei es, Muslimen in schwierigen gesundheitlichen Situationen die Begleitung durch islamische Seelsorger zu ermöglichen. Diese sollten falls nötig die entsprechende Sprache sprechen und den kulturellen und religiösen Hintergrund der Patienten verinnerlicht haben, heißt es in der Pressemitteilung des Sozialministeriums Baden-Württemberg. Das Land stehe bei der Ausbildung und beim Ausbau der islamischen Seelsorge für den Krankenhausbereich auch im Bundesvergleich sehr gut da, so Lucha weiter.

Die Ausbildung zum islamischen Krankenhausseelsorger sieht 190 Unterrichtseinheiten und Krankenhaushospitationen vor. Finanziert wird die Ausbildung vom Sozial- und Integrationsministerium. Inzwischen wurden bereits weit mehr als 100 islamische Krankenhausseelsorger im Land ausgebildet.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Der Staat sollte die Betreuung aller Patienten durch Psychologen anbieten, die eine anerkannte staatliche überkonfessionelle Ausbildung absolviert haben. Das ist weit integrativer als die Patienten nach Religionsbekenntnissen auszusortieren.
14.12.16
14:45
Ute Fabel sagt:
Trägt der Herr rechts nicht einen Salafistenbart? Markenzeichen der Salafisten ist doch der glatt rasierte Oberlippenbereich. Vielleicht geht es in Wahrheit weniger um Krankenhausseelsorge sondern um staatlich finanzierte Missionierung von Patienten.
15.12.16
8:23
Holger Berger sagt:
Und wer zertifiziert die Zertifizierer? Eine überkonfessionelle Seelsorge - auch religiöser, metaphysischer Art - mag durchaus gut und sinnvoll sein. Aber nun für jede religiöse Gruppierung oder Sekte spezielle Seelsorger zertifizieren zu wollen wäre wohl absurd. Die Scientologen stellen auch schon eigene "zertifizierte Seelsorger"?
08.02.17
14:22