Universität Osnabrück

Weiterbildung für Imame und Seelsorger/innen eingestellt

Die Universität Osnabrück hat ein Weiterbildungsangebot für Imame und Seelsorger/innen eingestellt, weil die Anschlussfinanzierung nicht geklärt wurde. Dabei sind solche Projekte besonders wichtig und stehen auch im Fokus der Integrationsarbeit.

05
10
2013
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Dass es an Angeboten für die Weiterbildung von Imamen und Seelsorger/innen in Deutschland fehlt, ist unumstritten. So ist es auch kein Wunder, dass die Deutsche Islam Konferenz sich dem Thema annahm und auch einen Leitfaden herausgegeben hat. Denn die Weiterbildung von hier ansässigen und tätigen Imamen ist ein wichtiges Feld für die religiöse Beheimatung und Partizipation von Muslimen.

Viele der in Deutschland tätigen Imame kamen und kommen noch immer aus dem Ausland, sprechen z. T. kein oder nur ungenügend Deutsch und sind mit den kulturellen Besonderheiten des Landes kaum vertraut. Da ist man sowohl als Religionsgemeinschaft wie auch Staat dankbar, dass es solche Angebote gibt, die helfen, Imame in ihrer Arbeit zu unterstützen. Wegen fehlender finanzieller Mittel, wurde ein Projekt eingestellt, dass Imamen und Seelsorger/innen in Niedersachsen helfen sollte.

Finanzierung beendet

Von Oktober 2009 bis Oktober 2013 wurden Imame und Seelsorger/innen an der Universität Osnabrück durch das Institut für Islamische Theologie (IIT) weitergebildet. Der Schwerpunkt der Weiterbildung lag laut IIT in der Stärkung und Verbesserung von Sprachkenntnissen, der Dialogfähigkeit, der Gesellschaftsfähigkeit sowie der Gemeindearbeit. Knapp 100 Personen nahmen an den Angeboten zur Weiterbildung aus ganz Niedersachsen teil, nachdem sie ein Bewerbungsverfahren durchlaufen hatten.

Doch die Weiterbildung in Osnabrück wurde gestoppt, weil laut Universität die Anschlussfinanzierung nicht geklärt wurde. Das Weiterbildungsangebot war nur über einen Zeitraum von drei Jahren durch das Niedersächsische Wissenschaftsministerium, das Niedersächsische Sozialministerium und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanziell gesichert. Jetzt ist die Förderung ausgelaufen. Man hat sich nicht rechtzeitig um eine Lösung gekümmert.

Wird die Weiterbildung wiederkommen?

Offiziell erklärte das IIT zum Aus des Weiterbildungsangebotes, dass die Universität die bisherige Form und den Erfolg der Weiterbildung überprüfe und neu bewerte. Eine Fortführung der Weiterbildung ab Oktober 2014 werde derzeit geprüft. Ausweichangebote in Niedersachsen gibt es jedoch in dieser Form nicht.

Einige Moscheegemeinden, wie die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), haben die Möglichkeit der Weiterbildung jedoch nicht gebraucht. Ihre Imame werden von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), auch mit Unterstützung des IIT, vor dem Dienst in Deutschland in der Türkei geschult. Langfristig setzen alle Religionsgemeinschaften jedoch auf eine islamische Theologie, die in Deutschland gelehrt wird und Imame, die in Deutschland ausgebildet werden.