Politologe

„Populismus ist gefährlicher als Terror“

Der US-Politikwissenschaftler Fukuyama betont, dass Populismus für die Gesellschaft gefährlicher sei als Terrorismus. Deshalb warnt er vor „Überreaktionen“ auf Attentate.

03
08
2016
Symbolbild Angst © Mirko Waltermann auf flickr bearbeitet by IslamiQ

Vertrauensverlust von Bürgern und Populismus sind nach Einschätzung des US-Politologen Francis Fukuyama größere Gefahren für die Demokratie als der Terror. Die wahre Bedrohung sei „eine Überreaktion unsererseits“ auf Attentate, sagte er der „Welt“ am Dienstag. „Das ist doch genau das, was der Terrorismus erreichen will.“ Schnelle Lösungen gebe es nicht.

Zugleich betonte Fukuyama, er glaube nicht an einen „Kampf der Kulturen“. „Die große Mehrzahl der Muslime ist friedlich, und sogar die Fehde zwischen Sunniten und Schiiten hat eher ideologische und strategische Ursachen als kulturelle“, so der Wissenschaftler, der 1992 mit dem Buch „Das Ende der Geschichte“ bekannt wurde. Er sei überzeugt, dass «die wahre Demokratie» sich durchsetzen werde. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Maria sagt:
Natürlich soll Deutschland und Europa diese Aussagen beachten. Für die Türkei und Erdogan gilt das hingegen nicht. Der darf gerne überreagieren und Massenverhaftungen durchführen lassen. Das bedeutet, dass ein muslimisches Land sich natürlich wehren darf, und zwar mit allen Mitteln, westliche Staaten hingegen die Terroristen gewähren lassen sollen. Das erscheint mir ein wenig unfair. Aber so ist das eben, Reaktionen auf muslimischen Terrorismus sind Überreaktionen, die vermieden werden sollen, während ein muslimischer Staatspräsident in der Türkei jeden, der ihn kritisiert zum Terroristen abstempeln und gnadenlos verfolgen darf.
03.08.16
16:31
Manuel sagt:
Besonders gut um die Demokratie steht es nicht in den islamischen Länder!
03.08.16
20:05
Ute Fabel sagt:
Es ist richtig, dass Hysterie und Populismus eine große Gefahr sind. Wichtig halte ich jedoch eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Religionen und ihren fragwürdigen Fundamenten und kein bloßes Schönreden. Beide Religionen habe eine lange Geschichte der Intoleranz.
04.08.16
8:38
Andreas sagt:
Am Abbau von Demokratie in den "islamischen Ländern" war der Westen stets beteiligt. Und was die Intoleranz betrifft, stehen Atheisten dem in nichts nach. Anders ist es nicht zu erklären, dass "Religionskritiker" sich stets darum bemühen, religiöses Leben zu erschweren oder gar unmöglich zu machen. Da braucht man nur in noch bestehende kommunistische Paradiese zu schauen. Aber auch die ständige Hetze insbesondere gegen Muslime ist keineswegs ein Ausdruck von Toleranz. Tolerant wäre es, eine Frau, die ein Kopftuch aus religiösen Gründen tragen, sie das Kopftuch einfach tragen zu lassen. Oder einen Muslim, der fünfmal am Tag beten möchte, fünfmal am Tag beten zu lassen.
04.08.16
11:41
Manuel sagt:
Wir sind hier in Europa mit einer säkuar-liberalen Gesellschaftsordnung, wieso wollten wir also die islamische Gesellschaftsordnung einführen, damit es den Moslems ja passt? Wer mit dieser Gesellschaftsordnung nicht zurecht kommt, der kann gerne in islamische Länder seiner Wahl auswandern. Es zwingt niemand die Moslems in den gottlosen Westen zu kommen, es gibt genug reiche Ölstaaten am Persischen Golf. Und die Intoleranz ist in islamischen Länder besonders ausgeprägt, wenn man beispielsweise Atheist ist, spielt man dort oftmals mit seinem Leben, auch der Antisemitismus ist weit verbreitet in der Islamischen Welt. Und daran ist nicht immer der Westen schuld, sondern vieles ist auch hausgemacht, wie beispielsweise die ausgeprägte Geringschätzung für die so genannten "Ungläubigen" oder die der Frauen, die wegen der islamischen Indoktrinierung kleiner Mädchen unter Kopftüchern gezwungen werden. Also schon bei den Fakten bleiben, lieber Hr. Andreas.
05.08.16
12:54
Enail sagt:
Im Nahen Osten wurden viele Staatsformen ausprobiert. Demokratie und Sozialismus funktionierten in diesen Staaten nicht. Weshalb man sich der islamischen Staatsform zugewandt hat. Das Ergebnis kann man heute sehen. Und nicht immer ist der Westen an der Unfähigkeit, einen funktionierenden islamischen Staat zu errichten, Schuld. Gerne wird darüber hinweg gesehen, dass Sunniten und Schiiten sich seit dem Tode Mohammeds bekriegen wegen der ungelösten Nachfolgefrage. Aber so ist es ja immer, man möchte die Schuld immer bei anderen suchen, das eigene Versagen weist man weit von sich. Es ist einfach nicht möglich, einen gerechten, menschenfreundlichen islamischen Staat zu errichten. Denn Frauen und Andersgläubige werden in dieser Ideologie, die nicht von Gott, sondern von einem Mann erfunden wurde, immer benachteiligt sein. Was hat ein Kopftuch mit Religion zu tun, zumal es nur Frauen vorgeschrieben wird. Männer haben doch auch Haare? Sind die anders strukturiert, oder was ist es, dass Männer sich ungeniert westlich kleiden können, und Frauen sich an Kleidungsvorschriften, ich wiederhole mich, halten sollen, die nichts mit Religion zu tun haben, und die niemals von Gott kommen. Bis heute habe ich keine logische Erklärung bekommen, warum Frauen sich verkleiden sollen. Und wenn man mit dem Argument kommt, dass die Männer nicht erregt werden, dann finde ich als Frau das als Diskriminierung des Mannes. Es besagt, dass Mann Frau nur als Sexobjekt definiert. Naja, vielleicht trifft das auf den muslimischen Mann zu. Solange mir niemand eine logische Erklärung für die Verkleidung der Frauen nennen kann, solange muss ich davon ausgehen, dass ich mit meiner Vermutung nicht allzu falsch liege. Vielleicht liegt das wirtschaftliche und politische Desaster in den muslimischen Ländern auch daran, dass die arbeitende Bevölkerung fünfmal am Tag von der Arbeit weg zum Beten rennt. Mit Beten hält man die Wirtschaft mit Sicherheit nicht in Schwung. Da kann ich nur einfach den Kopf schütteln.
11.08.16
0:56