Srebrenica

40 Jahre Haft für Völkermord in Srebrenica

Nach 21 Jahren wurde Ex-Serbenführer Radovan Karadzic zu 40 Jahren Haft verurteilt. Er ist schuld an tausendfachem Mord an muslimische Männer und Jungen.

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03
2016
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Srebrenica
Archivbild: Gedenkstätte in Potočari mit den Gräbern der Opfer des Genozids von Srebrenica © by Akif Sahin auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Knapp 21 Jahre nach dem Völkermord von Srebrenica in Bosnien-Herzegowina, bei dem mehr als 8.000 Bosniaken getötet wurden, ist der politisch Hauptverantwortliche, Ex-Serbenführer Radovan Karadzic, zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Der 70-Jährige ist schuld an tausendfachem Mord, urteilte das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Karadzic ist nach Ansicht des Gerichts einer der Hauptschuldigen des Massakers in der damaligen UN-Schutzzone. Serbische Einheiten hatten im Juli 1995 Srebrenica überrannt und danach muslimische Männer und Jungen abgeführt und ermordet. Der Angeklagte sei „verantwortlich für den Genozid“, erklärte das Gericht.

Die Richter verurteilten den ehemaligen Psychiater auch für schwere Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, darunter Mord, Ausrottung, Deportationen, Terror und Vertreibung.

Keine Genugtuung

Karadzic wurde erst 2008 nach 13 Jahren auf der Flucht festgenommen. Die acht Jahre in Untersuchungshaft werden von seiner Strafe abgezogen.

Bosniakische Vertreter wie Bakir Izetbegovic kritisieren das Urteil, denn es wurden die Geschehen in sieben weiteren Gemeinden nicht als Völkermorde definiert. Man hoffe nun, dass dieses Unrecht bei der Berufung korrigiert werde. (dpa, iQ)