Flüchtlingsdebatte

„Keine Gefahr einer Islamisierung“

Der Islamwissenschaftler Prof. Bülent Ucar sieht keine Gefahr einer Islamisierung Deutschlands, durch den großen Flüchtlingszuwachs.

24
10
2015
Prof. Dr. Bülent Uçar
Prof. Uçar bei der Deutschen Islam Konferenz © Dirk Enters / Deutsche Islam Konferenz

Der Osnabrücker Islamwissenschaftler Bülent Ucar hält eine wachsende Islamisierung Deutschlands wegen des Zuzugs von Flüchtlingen für nicht wahrscheinlich. „Diese Menschen haben am eigenen Leib erfahren, wozu religiöser Extremismus und Wahn führt“, sagte er im Interview am Samstag. Sie honorierten daher die Freiheiten in Deutschland.

Ucar verwies auf das Grundgesetz, das sich nicht gegen die Religionen wende, sondern „für beide Seiten neue Freiräume schaffen und wechselseitige Abhängigkeiten minimieren“ wolle. Deshalb sei für die große Mehrheit der Zuwanderer auch keine Überzeugungsarbeit nötig, damit diese die Vorzüge der Demokratie sähen. Auch seien viele Muslime weit weniger gläubig als man meine. „Die Fassade erscheint islamisch, der Kern aber ist durch und durch verweltlicht“, so der Direktor des Instituts für Islamwissenschaft der Universität Osnabrück. Man dürfe sich nicht von bestimmten religiös erscheinenden Gruppen blenden lassen.

Der Islamwissenschaftler forderte eine konsequente Rückführung von sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen und ein gemeinsames Handeln der EU-Partner. So könne verhindert werden, dass Rechtspopulisten Zuwanderung zu ihrem Thema machten. Ucar riet auch, darüber nachzudenken, ob nicht die Türkei zu einem sicheren Herkunftsland erklärt werden könne.(KNA/iQ)

Leserkommentare

UteDiri-Dost sagt:
Islamisierung Europas?Islamische Fassade?Kern weltlich? Islamophoby!Worauf zielt das ganze hin? Jedem Deutschen ist die freie Wahl der Religion und ihrer Ausübung gestattet,laut Grundgesetz.Was machen die Flüchtlinge prozentual gesehen gegenüber der Gesamtzahl aller Einwohner aus?Eine geringe Minderheit.Der Islam ist eine Weltanschauung verbunden mit einer Lebensweise,keine Fassade!!!Das ist eine Diskrimination des Islams und der Gläubigen Muslime.Warum nehmen wohl immer mehr Deutsche den Islam an?Weil er die Lösung für eine integrer
24.10.15
20:27
Ute Diri-Dost sagt:
Vervollständigung obigen Kommentars:Es nehmen immer mehr Deutsche den Islam an,da ihnen die allgemeine Dekadenz der Werte nicht zusagt und im Islam die Lösung der Probleme sehen,man denke nur mal an das Finanzsystem,das sogar schon von nicht islamischen Banken angeboten wird!Es bietet laut Finanz-Experten die Rettung aus der Misere!Der Islam knüpft an christliche und jüdische Werte an,der Islam versteht sich als Vervollkommnung dieser Religionen der Schriftbesitzer,die deren Propheten NICHT in Europa heimisch waren,Islam sieht sich unabhängig von Zeit und von Ort.Die Muslime in Deutschland sind unsere Mitbürger und laut Islam dazu verpflichtet,sich an das Grundgesetz zu halten,da sie ja als deutsche Staatsbürger ihre Einwilligung gegeben haben,sich an die Gesetze zu halten,und damit einen Vertrag abgeschlossen haben,der nach den Lehren des Islams einzuhalten ist.Wo liegt nun das Problem?Jahrelang lebten alle friedlich nebeneinander,auf einmal stellen die gläubigen Muslime,die ihre Religion ausüben und der Islam ein Problem für Deutschland und ganz Europa dar?Komisch,auch von Kopftüchern war vorher nie die Rede, WER profitiert von dem Schüren des Feiers?
24.10.15
20:59
Enail sagt:
Hoffentlich bewahrheitet sich die Aussage von Prof. Bülent Ucar. Ich fände es furchtbar, wenn wir hier Zustände wie im Nahen Osten oder sonstigen islamisch regierten Ländern anschaue. In verschiedenen dieser Länder dürfen Christen nicht einmal mehr das Weihnachtsfest feiern, es ist bei Strafe verboten. Nein, eine solche Religion brauche ich nicht. Diese angeblich tolerante Religion, die auch zugleich eine Ideologie ist, das sie sich auch in gesellschaftliche Belange einmischt, würde uns nur ins Mittelalter zurückführen, wenn sie hier die Oberhand gewinnen sollte. Die Muslime in Europa können hier nur so leben wie sie leben, weil sie die Annehmlichkeiten der westlichen Welt in Anspruch nehmen können. Schauen Sie sich doch die islamischen Länder an. Gewalt, Terror, Entwicklungsrückstand, keinerlei Menschenrechte, geschweige denn Frauenrechte werden geachtet. In Europa lässt es sich leicht Muslime sein. Und Muslime in ihren Heimatländern, dürfen ihren Glauben ja nicht ablegen, da ihnen ja teilweise der Tod oder sonstige Schwierigkeiten drohen. Nein, und nochmals nein, solche Zustände wünsche ich mir nicht für mich, auch nicht für meine Kinder und Enkel. Ja, von Kopftüchern war vorher auch nie die Rede. Wie sind Muslime auf einmal dazu gekommen ihre Religion so nach außen zu kehren. Kann es daran liegen, dass sie in den 60iger Jahren, als die ersten türkischen Gastarbeiter kamen, die Muslime einfach noch zu wenig waren, und sie sich einfach besser an unser freies Leben ohne Kleidervorschriften anpassten. Vielleicht war Ihnen damals auch noch die Aussage ihres Staatsgründers, Kemal Atatürk noch geläufig, der den Islam aus dem öffentlichen Leben verbannte und vom Islam sagte, dass er auf den Müllhaufen der Weltgeschichte gehört, womit er meiner Meinung nach nicht ganz Unrecht hatte. Seltsamer Weise sind konvertierte Muslime oft noch exzessiver in der Ausübung ihrer Religion, wie geborene Muslime. Es erinnert mich oft an ehemalige Raucher, die zu den radikalsten Nichtraucher werden und total intolerant gegenüber Rauchern sind. Vielleicht ein bisschen besser anpassen an westliche Gepflogenheiten und schon klappt es mit dem Zusammen leben. Seinen Glauben, welchen auch immer, sollte man im Herzen tragen und nicht damit hausieren gehen, so wie es viele Muslime machen. Warum muss jeder wissen welcher Religion ich angehöre. Was bringt mir das. Ist das nicht ein Teil Überheblichkeit. Ich für mich könnte mich nie für eine Religion entscheiden, in deren Namen soviel Gewalt und Menschenverachtung, Elend und Unglück auf der Welt verbreitet wird.
06.01.16
3:48