Muslimische Spitzenvertreter haben zu einem Ende der Gewalt im aktuellen Gaza-Konflikt aufgerufen. Auch wurde eine Öffnung der Wege für Humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Gaza gefordert. Erste muslimische Hilfsorganisationen rufen bereits zur Nothilfe auf.
Islamratsvorsitzender und aktueller Sprecher des Koordinationsrates der Muslime (KRM), Ali Kızılkaya, erklärte am Donnerstag in Köln, dass man die Situation im Nah-Ost-Konflikt mit Sorge und Trauer verfolge. „Das mitten im Fastenmonat Ramadan Menschen um ihr Leben und ihr Heim fürchten müssen, während die Lage weiter eskaliert, betrübt uns sehr. Wir hoffen, dass so schnell wie möglich die Kampfhandlungen eingestellt werden. Als Muslime beten wir für den Frieden in der Region“, sagte Kızılkaya.
Der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün, verurteilte in einer Erklärung die Eskalation der Gewalt sowie die Bombardierung von Wohnhäusern in den palästinensischen Gebieten. Ergün forderte die Konfliktparteien dazu auf, die Gewalt zu beenden. Der IGMG-Vorsitzende sieht als Grund für die Eskalation der Lage erneut abgebrochene Gespräche zwischen palästinensischen und israelischen Vertretern und die Fortführung des völkerrechtlich illegalen israelischen Siedlungsbaus.
„Die Gewalt muss sofort ein Ende haben und der Weg für humanitäre Hilfe muss geöffnet werden”, sagte Ergün. Auch wenn im Moment der Eindruck herrschen würde, dass ein Frieden in weite Ferne gerückt sei, so dürfe die Hoffnung nicht aufgegeben werden. „Aber weder Raketen auf israelische Städte noch die flächendeckende Bombardierung von Zivilisten in Gaza wird zur Lösung dieses Konflikts beitragen. Ein Verweilen in der Gewaltspirale ist keine Option”, sagte der IGMG-Vorsitzende.
Israel gibt zwar an bei seinen Angriffen auf Gaza militärische Ziele zu bombardieren, doch unter den Opfern befinden sich immer wieder Zivilisten. In den vergangenen Tagen kamen bei israelischen Luftangriffen auf Gaza über 80 Menschen ums Leben, die Hälfte davon waren Frauen und Kinder. Die Zahl der Verletzten beläuft sich auf 590 Personen.
Die Hilfsorganisation Islamic Relief hat, angesichts der katastrophalen humanitären Bedingungen vor Ort, zu Sofortspenden für den Gaza-Streifen aufgerufen.