Auftakt in Hannover

Internationale Wochen gegen Rassismus starten

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus werden am Montag in der Staatskanzlei Hannover eröffnet. In diesem Jahr beteiligen sich auch viele Muslime und Moscheegemeinden an den Aktionswochen. Vom 10. – 23. März 2014 sollen bundesweit etwa 1.000 Veranstaltungen gegen Rassismus stattfinden.

06
03
2014
0

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) eröffnet am Montag in Hannover die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus. Bei der Auftaktveranstaltung im Gästehaus der niedersächsischen Landesregierung will der Vorsitzende des Interkulturellen Rates, Dr. Jürgen Micksch, über die geplanten Aktionen im Rahmen der Internationalen Wochen informieren.

Unter dem Motto „Anerkennen statt Ausgrenzen“ finden vom 10. bis 23. März bundesweit mehr als 1.000 Veranstaltungen gegen Rassismus statt. Bei der Auftaktveranstaltung sprechen auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Aydan Özoğuz (SPD), der UN-Botschafter für die Wochen gegen Rassismus, Dr. Theo Zwanziger und die niedersächsische Integrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf (SPD).

Gemeinsam mit mehr als 70 bundesweiten Organisationen und Einrichtungen fordert der Interkulturelle Rat in Deutschland dazu auf, sich an den Aktionswochen zu beteiligen und ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Neu: Muslime laden ein

Bereits jetzt schon zeichne sich ab, dass sich viele der kommenden Veranstaltungen mit dem Rechtsextremismus und den anstehenden Europawahlen befassen werden, teilte der Interkulturelle Rat mit. Mehr Veranstaltungen als in den vergangenen Jahren behandelten zudem die Situation der Sinti und Roma sowie der Flüchtlinge, die nach Europa kommen. Neu sei auch das Projekt „Muslime laden ein“: Moscheevereine laden Menschen aus der Nachbarschaft ein, um mit ihnen über Kultur, Tradition und Zusammenleben zu reden.

Die Internationalen Wochen gegen Rassismus gehen zurück auf einen Beschluss der UN-Vollversammlung im Jahr 1966. In Deutschland werden sie vom Interkulturellen Rat koordiniert. Im Jahr 2013 gab es 1.380 Veranstaltungen an über 300 Orten. Weitere Informationen und auch Veranstaltungen finden sich auf der Website „Internationale Wochen gegen Rassismus“.

Am Freitag, dem 21. März 2014 ist der UN-Tag gegen Rassismus. Aus diesem Anlass finden in Moscheen öffentliche Mittagsgebete statt, nach denen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Bürgermeister zum UN-Tag gegen Rassismus sprechen. Erstmalig lädt die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz, anlässlich des UN-Tags zu einem Empfang in das Bundeskanzleramt ein.

In manchen Bundesländern kaum Programme

Schaut man sich den Veranstaltungskalender an, wird deutlich, dass in einigen Bundesländern so gut wie gar keine Programme zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus aufgestellt wurden. Unter anderem wird auch deutlich, dass sich weder in Hamburg noch Bremen, in beiden Stadtstaaten ist der Islam staatlich anerkannt, Muslime und Moscheen an den Internationalen Wochen mit Veranstaltungen beteiligen. Die meisten Veranstaltungen zu den Internationalen Wochen finden in Nordrhein-Westfalen statt.

Erwähnenswert sind auch diese zwei Veranstaltungen: In Hannover lädt die Jugend der Frauenorganisation der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) am 15. März 2014 um 16.30 Uhr in den Audimax der Leipniz Universität ein. Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus findet dort ein Symposium statt, bei dem Bekir Altaş, Geschäftsführer von FAIR International (Federation against Injustice and Racism e.V.), Andreas Hieronymus, Geschäftsführer von IMiR (Institut für Migrations- und Rassismusforschung) und die Frauenbeauftragte der Schura-Hamburg, Özlem Nas, über Diskriminierungserfahrungen aus Gründen der Rasse, der ethnischen Herkunft und der Religion sprechen.

In Berlin beispielsweise lädt die Initiative Berliner Muslime (IBMUS) zur 14. Islamwoche Berlin ein. Diese findet vom 19.03.-21.03.2014 unter dem Motto „Islam ist leicht“ statt. Die Veranstalter wollen am 21. März anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus in einer Podiumsdiskussion zum Thema „Gleich aber (Gleich-)berechtigt?“ diskutieren. Schirmherr der Islamwoche Berlin ist der regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit (SPD).