Bei ‚Wer wird Millionär?‘ sorgt ein Kopftuch für einen bemerkenswerten Moment: Moderator Günther Jauch räumt eine unbedachte Äußerung ein und entschuldigt sich bei der Volljuristin aus dem Publikum.

Am Donnerstagabend setzte RTL die beliebte Quizsendung Wer wird Millionär? fort – diesmal im Rahmen der „Drei-Millionen-Woche“. Bei der 50.000-Euro-Frage kam es zu einem bemerkenswerten Moment, als Moderator Günther Jauch eine unbedachte Äußerung machte.
Kandidat Christopher Suhr stand vor der Frage: „Was möchte jemand tun, der sich auf Artikel 4, Absatz 3 des Grundgesetzes beruft?“ Die Antwortmöglichkeiten lauteten: A) den Kriegsdienst verweigern, B) einen Carport bauen, C) einen Verein gründen oder D) Deutscher werden.
Für die Entscheidungsfindung wählte Suhr den sogenannten Publikumsjoker und entschied sich für eine Frau aus dem Publikum, die sich kurz vorstellte: gebürtig aus Münster, wohnhaft in Düsseldorf, und Volljuristin. Die Muslimin, erkennbar an ihrem Kopftuch, erläuterte, dass Artikel 4 die Glaubens- und Gewissensfreiheit schütze und deshalb die richtige Antwort A sei – den Kriegsdienst zu verweigern. Ihre fundierte Erklärung überzeugte den Kandidaten sofort, der die Antwort übernahm und richtig beantwortete.
Nach der Auflösung wandte sich Jauch erneut an die Juristin und erkundigte sich nach ihrer beruflichen Position. Die Frau erklärte, dass sie als Referentin bei der Landesbeauftragten für Datenschutz tätig sei. In diesem Moment gesteht Jauch, dass er aufgrund ihres Kopftuchs hatte: „Ich hatte Angst, als ich Ihr Kopftuch gesehen habe, dass Sie womöglich doch sagen könnten, dass Grundgesetzlich garantiert wird, dass man Deutscher werden kann.“
Die Juristin reagierte gelassen und verwies auf die bestehenden Vorurteile. Jauch zeigte sich reumütig: „Da bekenne ich mich dazu, und deswegen schäme ich mich auch.“ Die Kandidatin nahm die Entschuldigung auf.