Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. IslamiQ liefert jede Woche einen Überblick.

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Kultur des Sohbets. Es sei wichtig mit aufrichtigen, wahrhaftigen Menschen zusammen zu sein. In den ersten Tagen des Islams war das Haus des jungen Gefährten Arkam ibn Abu al-Arkam (r) der schönste Ort, an dem sich die Gefährten versammelten.
Arkam (r) war erst 17 Jahre alt, als er den Islam annahm. Er öffnete sein Haus am Fuße des Safâ-Hügels für den Gesandten Allahs (s) und die Muslime. Dieses Haus bekam den Namen „Dâr al-Arkam“. Es wurde zum ersten Versammlungsort der Muslime, zur ersten Schule des Islams. Dort lehrte unser Prophet (s) den Koran und lud suchende Menschen zum Glauben ein. Auch Umar (r) lernte den Islam in diesem Haus kennen.
Viele Menschen nutzen ihre Wohnungen, wenn überhaupt, nur noch privat. Dabei können unsere Häuser nicht nur Orte der persönlichen Entspannung sein, sondern auch Orte der Geschwisterlichkeit, der Gastfreundschaft und des Lernens sein. Denn die Tradition des Sohbets habe einen wichtigen Platz in der muslimischen Kultur. Durch Sohbet werden die Herzen gereinigt, die Seelen verbunden und Wissen weitergegeben.
Die Freitagspredigt Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Botschaften der Sure Al-Asr, die den Weg zum wahren Erfolg im Diesseits und Jenseits beschreibt. Nach dieser Sure zählen zu den Gewinnern diejenigen, die glauben, gute Werke tun und sich gegenseitig zur Wahrheit und Geduld ermahnen. Der Glaube (Iman) bedeute, an Allah zu glauben, Ihm zu vertrauen und so zu leben, als ob man Ihn sähe. Ein gläubiges Herz trage Hoffnung, Segen und Frieden – im persönlichen Leben wie im sozialen Miteinander. Rechtschaffene Taten (ṣāliḥ ʿamal) seien Handlungen, die dem Menschen, der Schöpfung und der Gesellschaft nützen: Hilfe für Bedürftige, Heilung von Wunden, das Teilen von Leid und die Treue zu göttlichen Geboten.
Die Sure erinnere daran, sich gegenseitig an Wahrheit und Geduld zu mahnen, an Gutem festzuhalten, einander Halt zu geben und selbst in schwierigen Zeiten nicht zu verzweifeln. So führe der Weg zum wahren Erfolg über Glauben, gute Werke, Wahrhaftigkeit und Standhaftigkeit.
In der Freitagspredigt des Verbands der islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Rechte der Nachbarn. Der Islam fördere das Gute und verbietet das Schlechte, wobei das Nachbarschaftsrecht eine gesetzliche Verankerung erhalte. Allah betone im Koran die Wichtigkeit, gütig zu sein, nicht nur zu Verwandten, sondern auch zu Nachbarn, unabhängig von deren Status oder Glauben.
Der Prophet Muhammad (s) unterstreiche in verschiedenen Hadithen die Bedeutung der guten Behandlung von Nachbarn, indem er zur Gastfreundschaft und zur Vermeidung von Streitigkeiten aufruft. Das Nachbarschaftsrecht gliedere sich in drei Stufen: Nichtbelästigung, Nachsicht und aktive Freundlichkeit. Muslime seien aufgefordert, ihren Nachbarn in allen Lebenslagen beizustehen, um Feindseligkeiten zu vermeiden und ein harmonisches Zusammenleben zu fördern, unabhängig von deren Glaubensüberzeugungen oder gesellschaftlichem Status.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.