









Mehr als die Hälfte der Deutschen lehnt es ab, dass muslimische Lehrerinnen im Unterricht ein Kopftuch tragen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.
Die Mehrheit der Deutschen (51%) finden es nicht gut, dass muslimische Lehrerinnen einen Kopftuch im Unterricht tragen. 34% finden es hingegen gut, wenn das Tragen des Kopftuchs in der Schule erlaubt ist. Andere „wissen es nicht“ (11% ) oder machten keine Angabe (3%). Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Die Befragung wurde zwischen dem 27. und 30. Juni unter 2.008 volljährigen Personen durchgeführt.
Im Osten fällt die Ablehnung des Kopftuchs im Schulalltag stärker aus als in Westdeutschland – 57 Prozent sprechen sich dort dagegen aus, im Westen sind es 50 Prozent. Während sich zwischen Männern (52%) und Frauen (51%) kaum Unterschiede zeigen, gibt es große Unterschiede zwischen Altersgruppen: mit steigendem Alter, wächst die Ablehnung des Kopftuchs im Unterricht. Mit 19% ist jeder fünfte 18- bis 29-Jährige dagegen, mit 48% fast jeder zweite 40- bis 49-Jährige. Bei über 60-Jährigen sind es 65%.
Katholische Kirchenmitglieder äußern am häufigsten Vorbehalte gegenüber dem Kopftuch in der Schule bei Lehrerinnen – 58 Prozent lehnen es ab. Unter evangelischen Kirchenmitgliedern aus Landeskirchen liegt der Anteil bei 50 Prozent, bei freikirchlich Gebundenen bei 44 Prozent. Deutlich geringer ist die Ablehnung unter Muslimen: Nur 17 Prozent von ihnen sprechen sich gegen das Kopftuch aus. Bei Konfessionslosen hingegen ist die Zustimmung zur Ablehnung mit 58 Prozent genauso hoch wie bei den Katholiken.
Die größte Ablehnung gegenüber dem Kopftuch bei Lehrerinnen findet sich unter den Anhängern der AfD – 76 Prozent sprechen sich dagegen aus. Dahinter folgen die Sympathisanten von CDU/CSU mit 56 Prozent sowie jene der SPD mit 45 Prozent. Deutlich geringer ist die Ablehnung bei den Unterstützern der Grünen (29 Prozent) und der Linken (25 Prozent).