









Ende März wird ein Mann mitten in der Innenstadt beleidigt, bedroht und verletzt – der Täter ist weiter auf der Flucht. Jetzt hofft die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Nach einer mutmaßlich rassistisch motivierten Attacke in Halle fahndet die Polizei öffentlich nach einem unbekannten Tatverdächtigen. Wie die Polizei mitteilte, soll der Mann am 24. März im Bereich des Taubenbrunnens einen anderen Mann zunächst rassistisch beleidigt und mit einem Messer bedroht haben. Anschließend soll der Täter dem Mann Reizgas ins Gesicht gesprüht haben. Der Angegriffene erlitt dabei Verletzungen.
Im Zuge der Ermittlungen sicherte die Polizei Bilder des mutmaßlichen Täters. Das Amtsgericht Halle genehmigte nun deren Veröffentlichung. Die Ermittler bitten um Hinweise zur Identität oder zum Aufenthaltsort des Gesuchten.
Anfang der Woche haben die Antidiskriminierungsstellen Sachsen-Anhalts ihren Jahresbericht 2024 vorgestellt. Die Zahlen zeigen: Rassismus bleibt ein zentrales gesellschaftliches Problem – insbesondere auch gegenüber Muslime und Menschen, die als muslimisch gelesen werden. Insgesamt wandten sich im vergangenen Jahr 269 Betroffene an die vier landesweiten Beratungsstellen – mehr als im Vorjahr (236). Besonders nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024 meldeten sich zahlreiche Menschen, die rassistische Übergriffe und Ausgrenzung erlebten.
Laut der Beratungsstelle „Entknoten“ ist die Zahl der Fälle, in denen Menschen mit Migrationsgeschichte diskriminiert wurden, „drastisch gestiegen“. In vielen der gemeldeten Fälle ging es um antimuslimischen Rassismus – darunter Bedrohungen, pauschale Schuldzuweisungen sowie Ausgrenzungen im öffentlichen Raum und in Bildungseinrichtungen. (dpa, iQ)