









Die Islamkonferenz plant einen Fachtag gegen Muslimfeindlichkeit – doch Muslime und relevante Institutionen bleiben ausgeschlossen. Es ist nicht das erste Mal.
Am 17. Februar lädt das Bundesinnenministerium (BMI) unter Leitung von Nancy Faeser im Rahmen der Deutschen Islamkonferenz (DIK) zu einem Fachtag ein, der sich der Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit widmet. Doch bereits im Vorfeld sorgt die Veranstaltung für Kritik: Laut WELT wird kein einziger muslimischer Vertreter auf den Podien sprechen.
Das BMI setzt lieber auf Sprecher aus den eigenen Reihen, der evangelischen Jugend und der NGO „Neue deutsche Medienmacher*Innen“. Auch das vorläufige Programm weist keine muslimischen Repräsentanten in Sprecherrollen aus.
Die Entscheidung stößt auf heftige Kritik. Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrats, betont: „Neben der Tatsache, dass keine Muslime teilnehmen, ist auch interessant, dass keine Institutionen eingeladen wurden, die sich mit antimuslimischem Rassismus beschäftigen, Studien schreiben oder direkten Kontakt zu Muslimen haben.“ Die Einbindung solcher Stellen hätte laut Kesici durch ihre Praxiserfahrung und ihren Austausch mit muslimischen Vereinen einen wertvollen Beitrag leisten können. Stattdessen vermittele die Auswahl der Redner den Eindruck, dass das BMI das Thema nicht ausreichend ernst nehme und den Austausch mit Betroffenen scheue.
Auch Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), kritisiert das Programm: „Dass bei der nächsten Fachtagung kein Muslim mehr als Sprecher eingeladen wurde, ist mir auch aufgefallen – hat mich jedoch nicht überrascht.“ Mete erinnert an ähnliche Vorkommnisse in der Vergangenheit, bei denen islamische Religionsgemeinschaften von Veranstaltungen zum Thema antimuslimischer Rassismus ausgeschlossen wurden. Er bezeichnet dies als großes Versäumnis, da gerade Mitglieder dieser Gemeinschaften regelmäßig Diskriminierungserfahrungen machen.
Bereits im November 2023 hatte eine DIK-Tagung zur Analyse der Auswirkungen des Nahostkonflikts stattgefunden – ohne Vertreter muslimischer Religionsgemeinschaften. Auch damals blieb eine offizielle Erklärung aus. Die wiederholte Ausklammerung muslimischer Perspektiven wirft Fragen zur Ausrichtung und Zielsetzung der Islamkonferenz auf.