Sachsen

AfD will Kopftuchverbot in sächsischen Kitas und Schulen

Die AfD fordert für sächsische Schulen und Kindertagesstätten ein Kopftuchverbot. Am Dienstag stellte die AfD- Landtagsfraktion dazu einen Gesetzentwurf vor.

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2022

Die AfD fordert für sächsische Schulen und Kindertagesstätten ein Kopftuchverbot. Am Dienstag stellte die AfD-Landtagsfraktion dazu einen Gesetzentwurf vor. In Schulen würden Kinder zu Recht darauf hingewiesen, im Unterricht auf Basecaps und andere Kopfbedeckungen zu verzichten, erklärte die Abgeordnete Doreen Schwietzer. „Das gehört einfach zu den ungeschriebenen Regeln unserer Kultur und zur Höflichkeit dazu.“

Wenn muslimische Eltern ihren Töchtern ein Kopftuch aufsetzten, laufe das auf „Integrationsverweigerung“ hinaus. Man sehe bei diesen Mädchen zudem die Entfaltung der Persönlichkeit gefährdet. In Deutschland gibt es bisher in keinem Bundesland ein Kopftuchverbot in Schulen und Kitas.

Die Forderung nach einem Kopftuchverbot für muslimische Schülerinnen ist nicht neu. Vor drei Jahren wollte das Integrationsministerium in Nordrhein-Westfalen ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren in Erwägung ziehen. Gegen ein solches Verbot äußerten allerdings viele rechtliche Bedenken.

Nach eineinhalb Jahren ist das nordrhein-westfälische Integrationsministerium von dem Kopftuchverbot für Mädchen in Grundschulen und Kitas jedoch abgerückt. „Wir haben uns entschieden, auf ein Verbot zu verzichten und stattdessen gemeinsam mit dem Schulministerium die Aufklärungsarbeit und Elterninformation in Kitas und Grundschulen systematisch zu verbessern“, hieß es. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Auf jeden Fall ist der Vorschlag dieser islamkritischen Partei, welche ich ansonsten nicht schätze, eine grundlegende Debatte wert. In einer freiheitlich-liberal orientierten Gesellschaft muß es möglich sein, daß darüber ausgiebig & klar gesprochen und reflektiert wird. Wenn in straff islamisch geführten Ländern bzw. Republiken höchst verbindliche Kopftuchtrage-Gebote & Gesetze herrschen, dann darf doch solches in demokratisch geführten Ländern mehr als in Frage gestellt werden. Zumal in Deutschland und Europa der Islam eben nicht herrscht - trotz geltender Religionsfreiheit.
15.11.22
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