Hamburg

Die Schura verurteilt Schändung des Korans

Bei einer Demonstration vor dem Islamischen Zentrum Hamburg wurden Seiten aus dem Koran herausgerissen und angezündet. Die Schura Hamburg verurteilt das Vorgehen scharf.

12
08
2022
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Islamisches Zentrum Hamburg
Das schiitische Islamische Zentrum Hamburg von außen © islamiQ

Der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura) hat das Vorgehen von Demonstranten, bei der es vor dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) zu einem „unannehmbar grenzüberschreitenden“ Vorfall kam, scharf verurteilt. Demnach habe eine Gruppe von Demonstrierenden in der Nähe des IZH mit lauten Parolen ihre Abscheu gegenüber dem Koran und dem Propheten Muhammad (s) kundgetan, demonstrativ Seiten aus dem Koran herausgerissen, auf sie getreten und sie angezündet.

„Wir verurteilen diese Form des entwürdigenden Umgangs mit religiösen Heiligtümern aufs Schärfste und werden Strafanzeige stellen. Diese grenzüberschreitende Tat verletzt nicht nur die religiösen Gefühle von MuslimInnen, sie stellt gleichzeitig eine gefährliche Provokation dar, um den gesellschaftlichen Frieden gewaltsam zu stören, denn für MuslimInnen ist der Koran die wörtliche Offenbarung Gottes und gilt als heilig“, sagte Fatih Yıldız, Vorsitzender der Schura.

Immer wieder erreiche die Schura Meldungen über Angriffe und Übergriffige auf das Islamische Zentrum. Unteranderem werden die Gemeindemitglieder beim Zugang zur Moschee bedrängt und angepöbelt. Demonstrierende dringen in das Moscheegelände ein und versuchen die Gemeinde zu stürmen. Gemeindebesuchende und Geistliche werden verbal attackiert und körperlich bedrängt.

Sicherheitsbehörden müssen Übergriffe unterbinden

„Diese Reihe von Angriffen, in denen Hass und Hetze geschürt wird, wird immer weiter fortgesetzt. Dieses Verhalten von Demonstrierenden hat eine inakzeptable Form angenommen, die von den Sicherheitsbehörden unterbunden werden muss“, so Yıldız weiter.

„Angriffe auf religiöse Heiligtümer und Gebetsstätten sind gleichzeitig Angriffe auf die Religionsfreiheit und die gelebte Vielfalt in unserer Stadt. Wir begrüßen, dass die Polizei die Ermittlungen aufgenommen hat, denn diese verachtende Form des Umgangs mit religiösen Heiligtümern stellt eine sehr ernstzunehmende provokante Handlung dar, die die Störung des gesellschaftlichen Friedens billigend in Kauf nimmt“, sagte Özlem Nas, stellvertretende Vorsitzende und Antirassismus-Beauftragte.