Freitagspredigten, 30.08.2019

Hidschra und der Monat Muharram

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Ein Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche die Geschwisterlich unter Muslimen, als Ergebnis der Hidschra, behandelt. Durch die Hidschra gelangten die Muslime an einen Ort, an dem sie den Islam frei ausleben konnten. Die Auswanderer nach Medina, also die „Muhâdschirûn“, hatten ihr gesamtes Hab und Gut zurückgelassen. Um ihnen zu helfen knüpfte der Prophet ein Band der Freundschaft zwischen ihnen und ihren Helfern in Medina, den „Ansâr“.

Dadurch wurde auf der durch die Stammeskultur geprägten Arabischen Halbinsel eine neue Solidarität geschaffen, die weder von Macht noch Verwandtschaft abhänge. Die Medinenser teilten ihr Essen und ihr Zuhause mit den Auswanderern.

Auch heute sollten sich Muslime ein Beispiel an der Geschwisterlichkeit nehmen, die die Sahâbîs vorgelebt haben. Denn diese Geschwisterlichkeit, die einen besonderen Platz in der Menschheitsgeschichte gewann, sei allen bis zum Jüngsten Tag ein zeitloses Beispiel. Ganz egal welche Sprache, Hautfarbe und ethnische Herkunft jemand habe, wer an Allah und seinen Gesandten glaube, der ist sei ein Bruder bzw. eine Schwester im Islam. Aus diesem Grund sollten ein Muslim allen Geschwistern um sich herum, die aus anderen Ländern ausgewandert seien, die Hand reichen und ihnen helfen.

Hidschra

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Hidschra. Sie sei eine gesegnete ‎Reise der ersten Muslime. Sie zeige ‎den selbstlosen Einsatz von ihnen und sei ‎eine gesegnete Reise hin zum Guten, zu Recht und zur Gerechtigkeit. ‎

Auch habe die Auswanderung eine ‎gesonderte überzeitliche und ‎überörtliche Bedeutung. Demnach sei ‎die Auswanderung eine Trennung von ‎Unerlaubtem (Haram) und Sünden. In ‎diesem Sinne sei jeder Gläubige, der ‎sich vom Bösen zum Guten nähere, ‎vom Ungehorsam zur ‎Frömmigkeit bewege und von der Unterdrückung und Ungerechtigkeit zum Recht und zur Gerechtigkeit ‎bewege, sei ein Auswanderer. ‎

Islamisches Neujahr

Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) behandelt in der heutigen Freitagspredigt das Thema „Islamisches Neujahr und der ehrwürdige Monat Muharrem“. Das islamische Neujahr und der Beginn des gesegneten Monats Muharram sei für die Muslime ein bedeutendes Ereignis im Jahr. Muslime gedenken in dieser Zeit die Auswanderung des Propheten von Mekka nach Medina, die den Beginn der islamischen Zeitrechnung einleite. In dieser Zeit werden verschiedene Formen des Gottesdienstes empfohlen, wie beispielsweise das Fasten während der ersten zehn Tage des Monats Muharram.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.