Freitagspredigten, 07.06.2019

Ramadan weiterführen, rechter Weg, Zeit nach Ramadan

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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2019
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche das Leben nach dem Ramadan thematisiert. Im Ramadan wachse die Spiritualität und Religiosität. Aber dies sollte nicht nur im Ramadan so sein. Deshalb sollten die im Ramadan begonnenen Ibâdas soweit wie möglich weitergeführt werden.

Zum Beispiel können Muslime montags und donnerstags fasten und mindestens einmal am Tag in der Moschee mit der Gemeinschaft beten. Auch den spirituellen Zustand sowie den Rhythmus in den Ibâdâs sollte fortgesetzt werden.

Muslime sollten solange sie leben, ihrer Beziehung zu Allah bewusst sein. Ihr Diesseits können sie durch regelmäßige gute Taten und durch einen guten Charakter verschönern. Muslime sollten so leben, wie ihr Schöpfer es von ihnen möchte.

Auf dem rechten Weg sein

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche den rechten Weg. Der rechte Weg (Siratu´l-Mustaqim) sei der Weg ‎des Korans und der Propheten. Es sei der Weg ‎ derjenigen, die rechtschaffene ‎Werke verrichten sowie göttlichen Segen und ‎göttliche Gaben erwerben möchten.

Auf dem rechten Weg wird lediglich Allah ‎gedient. Das bedeutet, gemäß Seinen Geboten ‎und Verboten zu leben. Den Gesandten Allahs zu ‎lieben und ihm von Herzen zu folgen, sei dabei ‎eingeschlossen. Das bedeute also wie er, ‎aufrichtig zu sein, vertrauenswürdig zu sein, ‎seriös zu sein und einen edlen Charakter zu ‎haben.‎ Dies sei möglich, wenn Muslime sich  vom ‎unvergleichlichen Vorbild des Propheten (s) ‎nicht abwenden und sich an die ‎Werte, die er gelehrt habe, klammern.‎

Zeit nach dem Ramadanfest

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Zeit nach dem Ramadanfest. Jedes Ende sei gleichzeitig auch ein Neuanfang. Die Zukunft ziehe ihre Kraft und Energie von der Vergangenheit. Mit dem was in der Vergangenheit zusammengespart wurde, könne man eine Zukunft voller Frieden und Glück aufbauen – sowohl individuell als auch gesellschaftlich. Mit dem Ende des Ramadans sollten Muslime nicht den Koran zuklappen, sondern sich mit dem Schwung und Elan dieses gedeihlichen Monats zu neuen und ertragreicheren Ibâdât hinwenden.

So wurde Muslime auch das freiwillige Fasten im Monat Schewwal nahegelegt. Empfohlen seien sei Tage, die so gestaltet werden können,  wie es einem am leichtesten fällt. Je nach Wunsch kann man die sechs Tage in einem durch oder aber mit Unterbrechungen fasten, zum Beispiel an drei Montagen und drei Donnerstagen. Besonders empfohlen seien aber die Tage während des Vollmonds zwischen dem 12. und 17. Schewwal.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Harousch sagt:
Ramadan weiterführen oder nicht ist die eine Frage, etwas im Dienste der Gesellschaft und für die anderen Geschöpfe Gottes und für die Kayenat zu tun, und dies als gottesdienstliche Aufgabe an zu sehen, die nächste. Die 5 Säulen des Islam zu befolgen und sich zurückzulehnen, damit die Tore des Paradieses sich öffnen, ist doch der Traum eines vollkommenen Egoisten und sicherlich nicht im Sinne eines Gottes, der dem Menschen die Verantwortung zur Verwaltung der Naturwesen und der Erde anvertraut hat. Hier muss sich das Selbstverständnis des Muslimen und das Pflichtbewusste Tun des Rechtschaffenen allmählich den aktuellen Wandlungen und Herausforderungen der Zeit anpassen. Inschallah zu sagen und darauf zu warten, dass Allah alles Weitere regelt, ist doch absolut unzeitgemäß und sicherlich nicht im Sinne des Erfinders. Rechtschaffen zu sein, heißt auch tüchtig und fleißig arbeiten zu gehen und seine Steuern zu zahlen. Zum Elternabend zu erscheinen und die Rechte seines Kindes zu verteidigen. Zu den Wahlen zu gehen und sich politisch zu engagieren. Die Deutsche Sprache zu erlernen, um sich gewählt ausdrücken zu können , um seine Rechte besser einfordern zu können. Über den Islam und Koran sprechen zu können auch mal Dinge kritisch zu hinterfragen und für bessere Verhältnisse zu sorgen, indem man die Älteren zur Rede stellt und Ihnen ihre Fehler aufzeigt. Ich finde diese und viele weitere Zugänge sind genauso wichtig, wie die Einhaltung der 5 Säulen. Legende von einer Sufistin namens Rabia Al Adawiya Al- Qaysiyya Man sah Rabia in den Straßen von Basra mit einem Eimer Wasser in der einen Hand und einer Fackel in der anderen Hand. Als sie gefragt wurde, was dies zu bedeuten habe, antwortete sie: „Ich will Wasser in die Hölle gießen und Feuer ans Paradies legen, damit diese beiden Schleier verschwinden und niemand mehr Gott aus Furcht vor der Hölle oder in Hoffnung aufs Paradies anbete, sondern nur noch um Seiner ewigen Schönheit willen.“ Diese Legende beschreibt in etwa die eigentliche Bedeutung gottesdienlicher Arbeit!
07.06.19
19:48
Emanuel Schaub sagt:
Danke Harousch ! gruß emanuel
11.06.19
13:16