In Berlin wurden drei Junge Musliminnen islamfeindlich beleidigt und attackiert. Einer wurde das Kopftuch vom Kopf gerissen und mit einer Spritze gedroht. Der Staatsschutz ermittelt.
Drei junge Mädchen sind in Berlin islamfeindlich beleidigt und attackiert worden. Der erste Fall ereignete sich im Berliner Ortsteil Marzahn. Ein bislang unbekannter Mann schlug eine 15- und eine 16-Jährige aus Syrien am späten Freitagnachmittag mehrfach mit der Faust ins Gesicht, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
Zuvor soll er sich den beiden demnach genähert und sie rassistisch beschimpft haben, als diese sich miteinander unterhielten. Die Mädchen erlitten bei dem Übergriff den Angaben zufolge Verletzungen im Gesicht und wurden ambulant im Krankenhaus behandelt.
Im Stadtteil Neukölln versuchte laut Polizei eine zunächst unbekannte Frau, einer Zwölfjährigen das Kopftuch vom Kopf zu reißen. Die Angreiferin habe ihr am späten Freitagabend in der Hermannstraße an den Haaren gezogen und sie rassistisch beleidigt, hieß es.
Zudem soll sie mit einer augenscheinlich mit Blut gefüllten Spritze mehrfach versucht haben, das Mädchen zu stechen, und sie mit Pfefferspray bedroht haben. Die 12-Jährige wurde bei der Attacke leicht verletzt. Die Staatsangehörigkeit dieses Mädchens war zunächst ungeklärt. In beiden Fällen ermittelt der Staatsschutz.
Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke geht hervor, dass von Januar bis September vergangenen Jahres 578 Angriffe auf Muslime und Moscheen erfasst wurden. Dabei handele es sich in 40 Straftaten um Übergriffe auf Muslime und Musliminnen, wie das Innenministerium berichtet. In beinahe allen Fällen sei davon auszugehen, dass es sich bei den Tätern um Rechtsextremisten handele. Das ist demnach eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als im gleichen Zeitraum 27 und im Gesamtjahr 32 Verletzte gemeldet wurden. (dpa/iQ)