Sachverständigenrat

Studie: Zuwanderer bevorzugen CDU und CSU

Welche Parteien punkten bei Zuwanderinnen und Zuwanderern? Einer aktuellen Studie zufolge hat die SPD insbesondere bei den Türkeistämmigen an Beliebtheit verloren. Von dieser Verschiebung profitieren vor allem die Unionsparteien.

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09
2018
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Studie Wahlzettel Bundestagswahl
Wahlzettel, Bundestagswahl © by Awaya Legends auf Flickr (CC BY-2.0), bearbeitet islamiQ

Menschen mit Migrationshintergrund hegen heute viel weniger Sympathien für SPD und Grüne als noch vor einigen Jahren. Laut einer Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) sind CDU und CSU mit 43,2 Prozent Zustimmung aktuell die beliebtesten Parteien unter den Menschen mit Migrationshintergrund.

Die Teilnehmer der repräsentativen Studie waren gefragt worden: „Welche Partei gefällt Ihnen zurzeit am besten?“

Den Angaben zufolge hält nur noch jeder vierte Zuwanderer die SPD für die beste Partei. Zum Vergleich: 2016 waren es noch rund 40 Prozent. Auch die Grünen erhielten von den Zuwanderern, die zwischen Juli 2017 und Januar 2018 befragt wurden, deutlich weniger Zuspruch als bei einer Befragung durch den SVR rund zwei Jahre zuvor. Ihr Zustimmungswert sank von 13,2 Prozent auf 10 Prozent.

Wie dieser dramatische Wandel zu erklären ist, geht aus den Ergebnissen der repräsentativen Studie nicht hervor. Deutlich zu erkennen sind dagegen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Zuwanderergruppen. Unter den Türkeistämmigen hat die SPD zwar auch viele Anhänger verloren. Mit 37 Prozent Zustimmung liegt sie bei dieser Gruppe aber immer noch vor den Unionsparteien, die auf knapp 33 Prozent kommen. Die islamkritische Anti-Asyl-Partei AfD halten laut Untersuchung nur 1,1 Prozent der Deutschtürken, aber zwölf Prozent der Aussiedler für die beste deutsche Partei.

Mehr als 23 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind Zuwanderer. Bei der Bundestagswahl 2013 lag der Anteil der Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund bei 9,4 Prozent. Vier Jahre später waren es bereits 10,2 Prozent – Tendenz steigend. (dpa, iQ)