Religionswissenschaftler

Öffentlichkeit hat verzerrtes Islam-Bild

Michael Blume sieht das verzerrte Bild über den Islam in Deutschland kritisch. Der Islam stecke in einer tiefen Krise, so der Religionswissenschaftler.

27
08
2018
Anti-Rassismus-Wochen - Staatsvertrag Rheinland-Pfalz
Sybolbild: Hilal - Kuppel © Edward Musik / CC 2.0 / flickr

Der Stuttgarter Religionswissenschaftler Michael Blume sieht in Öffentlichkeit und Medien verzerrte Bilder von Islam und Muslimen in Deutschland. So sei die häufig genannte Zahl von fünf Millionen Muslimen nur das Ergebnis einer „schlampigen Statistik“, schreibt der baden-württembergische Beauftragte gegen Antisemitismus in der „Herder Korrespondenz“ (September). Statt die tatsächlichen Mitglieder von Moscheegemeinden zu erheben, werde die islamische Religionszugehörigkeit aufgrund von ethnischer Herkunft ermittelt, so Blume.

„Der Islam in Deutschland ist nicht stark, sondern in einer tiefen Krise“

Faktisch befänden sich die „allermeisten“ Menschen muslimischer Herkunft derzeit in einem „stillen Rückzug“ aus der religiösen Praxis, so Blume. Der Islam in Deutschland sei nicht „stark“, sondern in einer tiefen Krise. Wenn nun, wie von der Bundesregierung geplant, die Islamkonferenz mit neuen Konzepten und Themen neu starten solle, müsse es vorab eine „schonungslose, ehrliche und wissenschaftlich überprüfte“ Bestandsaufnahme des Islam in Deutschland geben, so Blume. Fakten müssten den vor allem im Internet kursierenden „Verschwörungsmythen“ entgegengesetzt werden, so der Religionswissenschaftler. (KNA/IQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Kritika meint: Der Islam ist in Deutschland natürlich alles andere als stark sondern im einstelligen %-Bereich. Klein, schwach, unbedeutend wie eine Mücke, überflüssig wie ein Kropf, aber trotzdem recht lästig eben wie eine Mücke. ------ Leider stützt Herr Blum seine Aussagen nicht durch Quellenangaben; so verlieren seine Behauptungen an Glaubwürdigkeit. Verzerrte Bilder von Islam und Muslimen in Deutschland? ----- Auch von Islamiq publizierte Sympatie-Opini-Umfragen nennen "Islam" immer und immer wieder an letzter Stelle. So verzerrt, wie Herr Blume glaubt, ist also die öffentliche Meinung über die Muslims also gar nicht. Im Gegenteil, sie scheint recht gut getroffen: Noch unsympatischer als der Islam ist keine Sekte in Deutschland. There is room for improvement, also Muslims ergreife diese Chance und verbesser! Wenn man auf der tiefste Stelle angekommen ist, kann es nur noch besser werden. Gruss, Kritika
27.08.18
22:09
Ute Fabel sagt:
Der Staat ist nicht für die Imagepflege der AfD, der Linken, der Scientology-Kirche oder der Zeugen Jehovas zuständig. Genauso wenig ist es daher Aufgabe des Staates im Rahmen von Islamkonferenzen den Ruf des Islams aufzupolieren. Ich kenne zahlreiche junge syrische Flüchtlinge unter 30 Jahren, die zwar aus muslimischen Familien stammen, aber mit der Religion ihrer Vorfahren, in die sie hineingeboren sind, kaum mehr etwas am Hut haben. Viele sind sogar sehr froh darüber, dass sie sich in Europa in einem weit weniger religiös geprägten Umfeld befinden als in ihrem Herkunftsland. Ich teile daher die Einschätzung von Herrn Blume, dass die tatsächlichen Mitglieder von Moscheegemeinden zu erheben wären und die islamische Religionszugehörigkeit nicht schlampig auf Grundlage von ethnischer Herkunft ermittelt werden sollte. Das lässt die Zahl der Moslems nämlich fälschlicherweise viel höher erscheinen, als sie tatsächlich ist.
28.08.18
9:15
Johannes Disch sagt:
Das ist bei der seit Jahren andauernden einseitigen Berichterstattung auch kaum verwunderlich.
28.08.18
11:15
Dilaver Çelik sagt:
Die Medien sind daran schuld mit ihrer einseitig-manipulativen Berichterstattung. Ist also nicht verwunderlich. Wenn man dagegen schon nicht eingreifen kann, so kann man jene Medien wenigstens boykottieren und die Zahlung der GEZ-Gebühren verweigern.
29.08.18
14:49
Ute Fabel sagt:
@Dilaver Celik: "Die Medien sind daran schuld mit ihrer einseitig-manipulativen Berichterstattung." Es ist natürlich viel bequemer, die Schuld einfach auf die Medien abzuwälzen als selbstkritisch vor der eigenen Tür zu kehren. Kürzlich haben Sie in einem Post verkündet, dass Leuten eine Strafe droht, die sich kritisch zum Kopftuch äußern. Ich nehme an, dass Sie damit auf die im Koran angeführten Strafen für Ungläubige anspielen wollten: "Ungläubige werden ins Feuer gestoßen. Sooft ihre Haut verbrannt ist, wird ihnen eine andere Haut gegeben, damit sie die Strafe auskosten. (Quran 4:56)" Das trägt natürlich nicht zur positiven Imagepflege des Islams bei!
30.08.18
8:16
Emanuel Schaub sagt:
Wenn die Anzahl der Kirchenbesucher zur Beurteilung der Frage ,ob dies ein vom Christentum geprägtes Land-mithin als Leitkultur berechtigt sei-fällt die Antwort leicht Die Polen sind die ...Kirchgänger ,die das... Christentum hier repräsentieren bzw.ihre Glaubens Brüder/Schwester eigentlich nachdenklich stimmen müssten. Ich kenn eine Muslima ,die nach 22 Uhr ihre 5 Gebete mit Hingabe (nach der Arbeit) verrichtet und eine andere eher selten; beide ohne grosse connection zu einer Moschee Das wichtigste ist doch die Hingabe ,oder ? gruss emanuel
30.08.18
14:00
grege sagt:
Anstatt Medien Bashing zu betreiben sollten insbesondere führende Muslime mal darüber über die eigenen Fehler und Schwächen nachdenken, anstatt immer nur die Ursache für das schlechte Image beim Fehlverhalten anderer zu suchen.
31.08.18
23:41
Kritika sagt:
L.S. 2 Dauerkommentatoren melden sich zu Wort, in Sachen angeblich verzerrtes Bild vom Islam. Sie kennen die Ursache: Johannes Disch sagt: Das ist bei der seit Jahren andauernden einseitigen Berichterstattung auch kaum verwunderlich. 28.08.18 11:15 Dilaver Çelik sagt: Die Medien sind daran schuld mit ihrer einseitig-manipulativen Berichterstattung. 29.08.18 14:49 Das musste mal gesagt sein! findet Kritika. Recht haben beide, auch Kritika stört sich ebenfalls mächtig an die LÜGENPRESSE; welche durch ihre wahre Berichterstattung dieses widerlich Bild vom Islam verursacht hat.. Müssen die dann nun über jeden einzelnen MesserMännerMord berichten? Ginge es nicht auch nur über jeden 10ten zu schreiben ? Genügt es der Lügenpresse nicht, über 2 Vergewaltigungen von Musselmännern an junge Frauen, in- und um Freiburg zu berichten? Müssen die dann nun unbedingt noch dazu schreiben, dass die Frauen anschliessend ermordet wurden, um Beweise zu tilgen? Könnte die Presse die Ludin nicht als "tapfere Kämpferin für eine mächtige Ausserirdische Macht" darstellen? Als Re-Inkarnation der berühmtem Jane d'Arc ? Müssen sie anstelle die Ludin als eine unverbesserlichen Querulantin vorführen? Unsere Lügenpresse sollte sich an Zeitungen in der Türkei und bei den Saudis ein Beispiel nehmen. Die reden über den Islam nur mit guten, salbungsvollen Worten, damit das IslamBild unbefleckt bleibe. Gruss, Kritika
27.09.18
21:54