Frauenempfang

Özoğuz beklagt verzerrtes Bild von Muslimas

Beim Frauenempfang zum Ramadan beklagt Integrationsministerin Aydan Özoğuz ein verzerrtes Bild von muslimischen Frauen. Selbstbewusste Muslimas bleiben oft unsichtbar.

06
06
2017
Aydan Özoğuz
Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration © Aydan Özoğuz

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), hat bei einem Frauenempfang zum Ramadan ein häufig verzerrtes Bild muslimischer Frauen in Islam-Debatten beklagt. „Selbstbewusst, modern und Muslima – in der öffentlichen Diskussion sind diese Frauen oft unsichtbar“, heißt es im vorab verbreiteten Redemanuskript der Staatsministerin am Dienstag in Berlin.

Dabei zeigten insbesondere jungen Frauen, dass Muslim-Sein und Deutsch-Sein zur Normalität gehöre. Zugleich seien sie Vorbild für die gleichberechtigte Religionsausübung von Frau und Mann.

Die ebenfalls zum Empfang geladene Gattin des Bundespräsidentin, Elke Büdenbender, bekräftigte laut Vorabmitteilung, wie wichtig es sei, sich gegenseitig kennenzulernen. Nur durch das direkte Miteinander könnten Vorurteile abgebaut werden und Ängste vor dem Fremden überwunden werden, so die Juristin.

Ende Mai hat der islamische Fastenmonat Ramadan begonnen. Für Muslime ist das Fasten, das je im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Pilgern nach Mekka, den täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem Almosengeben. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Mads sagt:
Das Bild, das wir von Musliminnen haben ist das, was sie uns präsentieren.
06.06.17
15:07
Ute Fabel sagt:
In meinem Betrieb arbeitet etwa ein Dutzend Musliminnen, die aber in der Tat unsichtbar sind, da sie ohnehin kein Kopftuch tragen wollen. In Medien wie "Islamiq" wird leider immer nur von klagsfreudigen Musliminnen berichtet, die sich völlig kompromisslos an das Kopftuchtragen klammern. Ein Betrag in "Islamiq" über eine beruflich erfolgreiche Muslimin ohne Kopftuch wäre ein guter Beitrag gegen dieses Zerrbild.
06.06.17
15:21
Johannes Disch sagt:
Aydan Özoguz als Integrationsbeauftragte ist meines Erachtens keine gute Wahl. Sie hat schon Statements abgelassen, die darauf hinaus liefen, dass sich Deutschland durch immer mehr Zuwanderung hoffentlich irgendwie abschafft. Das ist von mir jetzt etwas pointiert formuliert, aber viele ihrer Äußerungen lassen so eine Deutung zu. Zudem ist die Familie Özoguz mit Vorsicht zu betrachten. Ihre beiden Brüder betreiben die extremistische Seite "MuslimMarkt", wo unter anderem zum Mord an dem Islamkritiker Hans-Peter Raddatz aufgerufen wurde. Nun kann Frau Özoguz natürlich nichts für ihre Brüder. Trotzdem bleiben Bauchschmerzen und Bedenken bei einer Integrationsbeauftragten Özoguz. Ganz allgemein: Was soll eigentlich dieser Posten "Integrationsbeauftragte(r)?" Ist das wirklich nötig? Was ihre Ausführungen in dem Artikel über Musliminnen betrifft, da hat Frau Özoguz allerdings in vielem recht.
07.06.17
13:39
Andreas sagt:
@Ute Fabel: Der Artikel handelt doch von einer erfolgreichen Muslimin ohne Kopftuch.
07.06.17
14:17