Skandal um die Kindergartenstudie

Magistrat prüft rechtliche Schritte gegen Aslan

Der Islamwissenschafter Ednan Aslan hatte dem Magistrat die Manipulation von Aktenvermerken vorgeworfen. Nun möchte das Magistrat mit rechtlichen Schritten gegen Aslan vorgehen.

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2017
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Ednan Aslan
Der Islamwissenschaftler Ednan Aslan steht weiterhin unter Druck. © youtube/screenshot

Der Skandal um die Kurz-Leaks geht nun in die nächste Runde. Der Streit zwischen dem Islamwissenschafter Prof. Ednan Aslan und der Stadt Wien hält an, wie der „derStandard“ berichtet. Erst letzte Woche hatte der Professor  schwere Vorwürfe gegen die Stadt erhoben. Da laut Aslan Beamte der für Kindergärten zuständigen Magistratsabteilung 11 (MA 11) eine ehemalige Mitarbeiterin Aslans unter Druck setzen würden, um „Einfluss auf das Prüfverfahren“ zu nehmen.

Der Islamwissenschaftler soll dem Magistrat (MA 11) außerdem vorgeworfen haben Aktenvermerke manipuliert zu haben. Die Antwort des MA 11 ließ nicht lange auf sich warten. Aus dem Büro des zuständigen Integrationsstadtrats Jürgen Czernohorszky (SPÖ) hieß es gestern: „Die MA 11 hat die Vorwürfe bereits zurückgewiesen“. Nun prüfe die Behörde selbst rechtliche Schritte gegen Aslan. „Es sind schwerwiegende Vorwürfe, die Ednan Aslan gegen die MA 11 erhoben hat“, zitiert „derStandard“ einen Sprecher der Magistrats. „Diese kann man eigentlich nicht auf sich sitzen lassen. Die MA 11 prüft, was sie dem – auch rechtlich – entgegensetzen kann.“ Aslan hat sich bisher nicht dazu geäußert. 

Ebenfalls am Montag veröffentlichte die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (Oeawi) eine erste Zwischenbilanz zum Prüfverfahren zu den Islamkindergärten-Studie. Ende Juli wurde bekannt, dass Oeawi die Islamkindergarten-Studie vom Islamwissenschaftler überprüfen wird. Momentan stehe die Oewai mit allen Beteiligten -dem Außenministerium, Aslan und diversen anderen Wissenschaftlern- in Kontakt. Die Gutachter werden ihre Arbeit allerdings zum überwiegenden Teil erst Anfang September aufnehmen können. Daher werden ihre Gutachten erst Mitte Oktober vorliegen, wie „derStandard“ berichtet.