Österreich

Kurz & Co. manipulieren Islamkindergartenstudie

Medienberichten zufolge veränderten Beamte des Außenministeriums mehrere Stellen aus der umstrittenen Studie über muslimische Kindergärten von Ednan Aslan. Ein Skandal.

04
07
2017
Kurz & Co. manipulieren Islamkindergartenstudie
Sebastian Kurz & Co. manipulieren Islamkindergartenstudie © Facebook.

Nachdem die erste Kindergartenstudie im Dezember 2015 für Aufregung sorgte, sollte eine zweite Untersuchung die Situation rund um die islamischen Kindergärten in Wien erneut aufgreifen. Schon die Voruntersuchung erhitzte die Gemüter, da sich viele Politiker zu einer Stellungnahme gezwungen fühlten. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bezeichnete als „besorgniserregend“ und forderte wie der Gemeinderat der rechtspopulistischen Partei FPÖ, Maximilian Krauss eine sofortige Schließung dieser Einrichtungen.

In der Voruntersuchung wurden lediglich 30 von rund 150 Kindergärten untersucht. Doch wurde die aktuelle Studie von einem Skandal überschattet.

Laut dem FALTER haben Beamte von Kurz die umstrittene Islamkindergartenstudie des Wiener Religionspädagogen Ednan Aslan an entscheidenden Stellen zum Nachteil der Muslime stark zugespitzt und umgeschrieben. Insgesamt wurden mehr als „900 Änderungen vorgenommen“, heißt es im FALTER weiter.

In der Originalfassung zitiere Aslan einen Betreiber eines Kindergartens, der die herausragenden Qualifikationen, wie z. B. die Sprachkenntnisse von muslimischen Bewerberinnen lobt. Jedoch werde dies von Beamten gestrichen und wie folgt ins Gegenteil verkehrt: „Aus Mangel an in Österreich ausgebildeten PädagogInnen aus den neuen EU-Staaten beschäftigt.  In diesem Bereich klagen z. B. Eltern, dass dieses Personal die deutsche Sprache nicht gut beherrscht.“

Schon seit Veröffentlichung der Vorstudie fordert Außenminister Sebastian Kurz die Schließung muslimischer Einrichtungen. Fragt sich nur, ob die neue Studie bewusst umgeändert wurde, um die Schließungen zu legitimieren. Aktuell habe sich der Außenminister zu den Vorfällen nicht geäußert.

Ein Sprecher des Außenamts erklärte dem FALTER, dass die Änderungen von einem Beamten eingegeben wurden, jedoch vorher von Aslan und seinen Mitarbeitern per Telefon durchgegeben und abgesegnet worden seien. Damit habe man versucht, Aslan vor Klagen islamischer Gemeinschaften zu schützen.

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
Das ist typisch für den smarten und absolut prinzipienlosen Karrierepolitiker Sebastian Kurz. Österreich ist schon länger auf einem bedenklichen Weg und schürt die Islamfeindlichkeit. Genauer: Sebastian Kurz schürt sie. Von der FPÖ ist man das ja gewohnt. Das aber der Vorsitzende der ÖVP und designierte Kanzler diese Melodie spielt, das ist mehr als bedenklich. Die manipulierte Studie ist der vorläufige negative Höhepunkt von Kurz Feldzug gegen den Islam und Muslime.
05.07.17
15:31
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Vorwürfe sind keine Beweise, vielleicht sollten Sie mal einen Grundkurs ist Jura besuchen. Nur weil dies eie Zeitung behauptet muss es noch lange nicht stimmen. Ich vertraue eher einen Wissenschaftler als irgendwelchen Islamverbänden die aus dem Ausland finanziert werden.
05.07.17
18:12
Enail sagt:
Aus meiner langjährigen Arbeit erkenne ich einige Details in der Erfahrung mit Muslimen und durch den Austausch mit Kollegen in der angeblich gefälschten Studie. Frauen werden oft nicht akzeptiert und ihre Fachkompetenz in Frage gestellt, weil man einfach nur Frau ist. "Und von einer Frau lass ich mir doch nichts sagen." Ähnliches Thema hatten wir schon mal. Auf Fachtagungen hört man von Kollegen immer wieder die Probleme, wenn überwiegend muslimische Eltern in der Einrichtung sind. Aber wenn ich an die Forderung von Muslimen, die neu zu uns gekommen sind, denke, dass man in Kindertageseinrichtungen doch die Sanitärräume für Jungen und Mädchen trennt. Das ist einfach krank und bestätigt meine Sicht, dass der Islam ein echtes Sexualproblem hat. Frauen müssen sich verschleiern oder bedecken, da allein schon das Haar anziehend auf einen Mann wirkt. Selbst beim Beten wird die Frau als Konkurrenz zu Gott gesehen, weshalb die Frau nicht neben dem Mann beten darf. Man könnte fast meinen, der Frau wird unterstellt, dass sie nur die Verführung des Mannes im Kopf hat, oder aber der Mann kann keiner Frau neben sich widerstehen und seine Gedanken schweifen vom Gebet ab. Um zum Thema zurück zu kommen: Auch das hatte ich hier schon mal berichtet. Eine syrische muslimische Frau, die Vorschulkinder betreut erzählt diesen im Stuhlkreis, dass die Kinder jetzt noch die Möglichkeit haben zusammen zu sitzen, das aber später nicht mehr geht. Und das nach 13 Jahren in Deutschland. Kritik am Islam will man nicht hören und das vieles im Argen ist bei dieser Religion will man nicht wahrhaben. Dazu brauche ich mir nur die Seite von Frau Ates Seryan ansehen, dann sehe ich, zu was angeblich friedliche Muslime fähig sind, sobald man eine andere Sicht auf die Religion hat. Und wenn man sich die muslimischen Länder ansieht verstehe ich nicht, dass man mit allen Mitteln diese Lebensweise hier in Europa installieren will.
07.07.17
1:21
Andreas sagt:
@Manuel: Genau, Vorwürfe sind noch keine Beweise. Abgesehen davon, dass das dann aber auch gegenüber den Muslimen gelten muss, ist es zwingend erforderlich, diesen Vorwürfen nachzugehen. In einem Rechtsstaat macht man das eigentlich so. Vor allem, wenn der Vorwurf im Raum steht, dass die Regierung etwas manipulier hat.
07.07.17
11:41
Manuel sagt:
@Andreas: Die selbe Konequenz wurde ich mir auch bei Vorwürfen bzgl. dem Islam wünschen!
09.07.17
17:45
Andreas sagt:
@Manuel: Wie meinen Sie das? Wollen Sie damit sagen, es gebe etwas, das man "dem Isam" vorwirft und dass dem nicht nachgegangen wird?
10.07.17
15:33
Manuel sagt:
@Andreas: Ja es gibt viele Moscheen, die sagen wir mal ein zweifelhaftes Menschen- und Gesellschaftsbild predigen und die ständig mit Samthandschuhen angefasst werden.
11.07.17
19:14