Muslimische Gemeinden

Stärkere Förderung muslimischer Flüchtlingshilfe

Berliner Integrationsbeauftragter fordert staatliche Förderung für muslimische Gemeinden in der Flüchtlingsarbeit. Ehrenamtliches Engagement ist wertvoll, reicht aber nicht aus.

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07
2016
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Der Wiener Hauptbahnhof ist voll mit ankommenden Flüchtlingen und helfenden Händen. © MJÖ

Der Berliner Integrationsbeauftragte Andreas Germershausen hat sich für eine stärkere Förderung der Flüchtlingshilfe von muslimischen Trägern ausgesprochen. Wenn diese öffentliche Mittel erhielten, sei dies auch ein Zeichen der Anerkennung, sagte Germershausen am Montag vor Journalisten in Berlin. Zudem trage es dazu bei, die Unterstützung zu professionalisieren.

Bislang leisten muslimische Moscheegemeinden, Vereine und Initiativen ihre Hilfe weitgehend ehrenamtlich. In der Regel richten sich die Angebote nicht nur an Muslime. Germershausen würdigte das Engagement als „wertvollen Beitrag für den Integrationsprozess“. So erleichtere die kulturelle Nähe der Muslime zu vielen Flüchtlingen oft die Verständigung.

Die muslimischen Träger unterhalten Notunterkünfte und bieten Sozialberatung an. Sie begleiten Flüchtlinge bei Behördengängen und helfen bei der Wohnungssuche. Weitere Angebote haben die berufliche Integration zum Ziel. So gibt es ein Netzwerk für geflüchtete Mediziner und Apotheker sowie für Ingenieure und Studierende mit Hilfe von Mentoren. Zu den Angeboten gehören auch der muslimischen Tradition entsprechende Mahlzeiten während des Fastenmonats Ramadan sowie psychologische Betreuung traumatisierter Flüchtlinge.

Verband Muslimische Flüchtlingshilfe (VMF)

Im März gründeten der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (IR), der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden (IGS) den „Verband Muslimische Flüchtlingshilfe“ (VMF) in Frankfurt. Ziel des Verbandes ist es, die bereits bestehende Flüchtlingsarbeit der Mitgliedsorganisationen zu koordinieren und auszubauen. (KNA, iQ)