Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Fachgespräch zur Diskriminierung muslimischer Frauen

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes organisierte ein Fachgespräch zum Thema Diskriminierung muslimischer Frauen mit Kopftuch. Verschiedene Vertreter muslimischer Organisationen nahmen teil.

31
05
2016
Kopftuchverbot für Musliminnen
Kopftuch © shutterstock

Gestern fand auf Initiative der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ein Fachgespräch zum Thema Diskriminierung muslimischer Frauen mit Kopftuch statt. Das Fachgespräch gliedert sich in die Veranstaltungsreihe „Freier Glaube, Freies Denken, Gleiches Recht“ ein. Zu den Teilnehmern gehörten Vertreter verschiedener muslimischer und nichtmuslimischer Organisationen aus ganz Deutschland.

Neben allgemeinen Diskussionen über Rassismus und Diskriminierung wurde insbesondere das Problem und die Funktionsweise von antimuslimischem Rassismus thematisiert. Muslime in Deutschland sind häufig Diskriminierungen aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit ausgesetzt. Und muslimische Frauen mit Kopftuch wiederum sind besonders häufig von Diskriminierungserfahrungen betroffen, da ihre Religionszugehörigkeit auf Anhieb sichtbar ist. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt und in der Ausbildung werden muslimische Frauen oft diskriminiert.

Ziel der Veranstaltung war der Austausch von Erfahrungen und Expertise zwischen Betroffenen und Organisationen, die sich mit diesem Thema befassen. Quintessenz des Fachgesprächs war die Erkenntnis, dass das Wissen über die rechtlichen Aspekte den effektivsten Schutz vor Diskriminierung darstelle. Denn das Antidiskriminierungsgesetz schützt Menschen in Deutschland vor Diskriminierung jeder Art. Außerdem müssten Arbeitgeber aufgeklärt und für diese Thematik sensibilisiert werden, um präventiv gegen das Problem vorzugehen.

Leserkommentare

N.Kesmen sagt:
Ich wäre gern dabeigewesen Ich werde ständig benachteiligt
31.05.16
13:27
Manuel sagt:
Heute hat gerade die EuGH-Generalanwältin ein Kopftuchverbot in Unternehmen für zulässig erklärt, wenn sich das Verbot auf eine allgemeine Betriebsregelung stützt, nach der sichtbare politische, philosophische und religiöse Zeichen am Arbeitsplatz untersagt sind. Damit ist es wohl klar und dieser ewige Diskriminierungszirkus ist der Wind aus den Segeln genommen, wer hier leben will hat sich uns anzupassen und das gilt auch für Moslemas, fertig!
31.05.16
20:17
Ute Fabel sagt:
Abzeichen von politischen Parteien sind verständlicherweise in der Arbeitswelt auch nicht erwünscht. Es ist einfach ein Zeichen von mehr Offenheit gegenüber Andersdenkenden, wenn die religiöse ode politische Gesinnung nicht allen immer und überall an die Nase gebunden wird. Man darf auch nicht vergessen, dass die Mehrheit der Musliminnen in Deutschland gar kein Kopftuch tragen will. Wenn jemand jedoch bloße Äußerlichkeiten zum zentralen unverzichtbaren Inhalt der eigenen Religion oder Weltanschauung machen will, muss sich diese Person die Konsequenzen selbst zurechnen und darf sich nicht aufregen, wenn sich das bei der Jobsuche negativ auswirkt. Jemand, der sich mit einer Burschenschafterkappe oder einem Che-Guevara-Shirt bewirbt, darf sich auch nicht wundern, wenn das keine einhelligen Begeisterungsstürme auslöst. Bei Religion und Weltanschauung sollte es eigentlich um innere Werte gehen.
01.06.16
7:48
Sabine Heilig sagt:
@ute Fabel Bei einem "Kopftuch" geht es nicht um den Stoff auf dem Kopf oder dem Körper und es ist keinesfalls vergleichbar mit irgendeinem Tshirt! ich bitte Sie. Das ist Überzeugung und steht für mehr. Wenn ich als Frau mich frei entscheide ist das Kopftuch meine Freiheit, die mir weggenommen wird damit ich Teilhaben kann an der Arbeitswelt,Sport,Vereinen, der Bildung uvm. Sehr Interessant ist folgendes: "Man darf auch nicht vergessen, dass die Mehrheit der Musliminnen in Deutschland gar kein Kopftuch tragen will. ", aus welcher Statistik haben Sie den diese Zahlen? Ein bisschen Realistisch sollten wir schon bleiben.
17.01.18
2:47