Freitagspredigten, 22.01.2016

Umra, Hellseherei, Wahrsagerei und Niyya

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

22
01
2016
Predigten
Muslimische Gebetsketten in einer Moschee © by Beggs auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Umra in jungen Jahren

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Umra in den jungen Jahren. Man denke an einen jungen Menschen, der sich, im Frühling seines Lebens, auf den Weg macht, um das Haus Allahs und den Propheten zu besuchen. Er lasse die vergängliche Welt hinter sich und mache sich auf, seine Dienerschaft gegenüber Allah mit neuem Leben zu erfüllen. Unser Prophet nannte die Umra „Hadsch al-asgar“, also „kleiner Hadsch“. Nach Hanafiten und Malikiten sei sie eine Sunna muakkad, also als eine Sunna, auf welche nicht verzichtet werden sollte. Schafiiten und Hanbaliten sehen sie als Farz.

Daher solle man die Umra antreten, solange man noch jung sei. Man solle sich im Bewusstsein der Dienerschaft gegenüber Allah auf den Weg zur Umra machen.

Hellseherei und Wahrsagerei

In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um die Themen Hellseherei und Wahrsagerei. Der Mensch habe seiner Schöpfung zufolge schon immer Interesse an dem Unbekannten, Unsichtbaren und Mysteriösen. Dieses verleite ihn dazu, sich mit dem zu beschäftigen, was über das Sichtbare hinausgehe.

Auch der Mangel an Wissen im religiösen Bereich erhöhe das Interesse an finsteren Methoden wie Wahrsagerei und Hellseherei. Leider biete dieses Interesse einen Markt der Gelegenheit für jene, die durch illegale Geschäfte einen Gewinn machen möchten. Und das, obwohl der Islam jegliche Tätigkeit wie Orakel, Hellseherei, Zauberei, Weissagung und alles Ähnliche strengstens verboten habe.

Niyet (Niyya) und Ihlas

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Niyya und den Ihlas. Niyya bedeute im islamischem Verständnis, eine Sache beabsichtigen, durch das Herz gehen lassen um Allahs Willen und um Sein Wohlgefallen erlangen zu können. Ein anderes Wort für diesen Zustand sei Ihlas.

Ihlas habe eine sehr enge Beziehung zu Takva – das ist die tiefe Ehrfurcht vor dem allmächtigen Schöpfer. Ihlas sei wie der Zauberspruch, der jeder Tat und jeder Amel einen höheren Wert gibt. Auch die kleinsten Dinge, die man mit Ihlas angehe gewinnen automatisch großen Wert bei Allah. Umgekehrt haben Amel ohne Ihlas, so viel und so aufwendig sie auch sein mögen, keinen Wert bei Allah.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Charley sagt:
Sollte heißen:"...sie lernen schweigen...". und "...Borniertheit....."
24.01.16
19:01
Charley sagt:
Da mein erster Beitrag nicht freigeschaltet wurde, wohl aber die kleine Korrektur zum ersten, habe ich hier versucht, den ersten noch einmal zu erstellen: "Hellsehen etc.": Was machen bloß diejenigen Menschen, die hellsichtig geboren werden? Für die die Wahrnehmung von Auren, Engeln und Elementarwesen so selbstverständlich ist, wie für andere Sinneswahrnehmungen? Nun, die lernen in islamischen Verhältnissen sicherlich schnell schweigen, weil sie SIND, was gar nicht sein darf! Ja, niemand darf also ein eigenständiges, auf eigenen Erfahrungen beruhendes Verhältnis zu spirituellen Tatsachen haben. Das könnte ja die fromme Herde verunsichern und vor allem den päpstlichen Iman entthronen. Erlaubt sind allenfalls Leute, die gekonnt mit Koranzitaten jonglieren können. Lächerlich ist es, in der Argumentation es auf Geldschneiderei mit Esoterik zu reduzieren. Klar, es gibt Spinner, aber nur weil es Spinner gibt, sind nicht alle Spinner. Es adelt den Menschen, ein eigenständiges Verhältnis zur spirituellen Welt zu suchen und zu entwickeln. Vor allem wissen die Hellsichtigkeit-Verbietenden überhaupt nicht, was echte Hellsichtigkeit ist. Und wie war das mit Mohammed? Seine Engelserlebnisse (Gabriel) sind auch nur hellsichtig möglich. Und dann die "Wahrsagerei". So vordergründig wie (zumindest hier) diese Ausdrücke gebraucht werden, so dümmlich kann man es "verbieten". Wovor hat man Angst, wenn alles Kismet ist, vorherbestimmt und der Islam für echte Freiheit des Menschen keinen Inhalt hat. Soll doch ruhig jemand Allah in die Karten schauen und erzählen, was bevor steht. Es passiert trotzdem! ..... "Wahrsagerei" zu verbieten, bestätigt, dass es das gibt/geben kann. Gerade aus dem Islam heraus. Ja, so ist diese Religion: Nur Mohammed durfte Engel sehen und Zukünfiges voraussagen. Wäre es anders, wäre Mohammed und damit der ganze Islam entthront. - So eine Religion kann einem nur Leid tun. Und das System, das so etwas erhält, verachtet echtes Menschsein.
24.01.16
22:19
hammoud hala sagt:
was ich dazu sagen kann ,sie tun mir nur leid ,sie sind sooo unwissend über gottes leligion ,wenn sie den islam kennenlernen würden ,wären sie ein mensch mit verantwortung den mitmenschen die tiere und überhaubt das ganze universum
08.08.18
18:49