Bielefeld

Moschee-Anschlag mit PKK-Parolen

Mindestens 25 Vermummte haben eine türkische Moschee in Bielefeld angegriffen und mehrere Autos beschädigt. Hintergrund der Attacke könnte der Konflikt in der Türkei sein.

11
09
2015
Polizei Gewerkschaft Rassismus, Petition © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Polizei Gewerkschaft Rassismus, Petition © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Mindestens 25 Vermummte haben eine türkische Moschee in Bielefeld angegriffen und mehrere Autos beschädigt. Hintergrund der Attacke am Donnerstagabend seien vermutlich die aktuellen Entwicklungen in der Türkei teilte die Polizei am Freitag mit. Die Angreifer hätten erfolglos versucht, in die Moschee einzudringen. Die Polizei nahm eine Person fest. Die Angreifer hätten vor der Moschee parkende Autos beschädigt und Parolen der Terrororganisation PKK an ein angrenzendes Gebäude geschmiert. Menschen wurden nicht verletzt.

Bereits im August hatten eine Gruppe Vermummter einen Angriff auf eine türkische Moschee in Kornwestheim bei Stuttgart verübt. Nur wenige Tage später schlug die PKK in einer türkische Moschee in Berlin-Kreuzberg zu. In beiden Fällen hatten die Angreifer Fensterscheiben mit Steinen eingeschlagen und PKK-Parolen auf die Fassaden gesprüht.

Seit dem Ende des Waffenstillstandes zwischen PKK und türkischer Regierung im Juli liefern sich Kämpfer der Terrororganisation und Sicherheitskräfte im Südosten der Türkei regelmäßig Gefechte. Die Luftwaffe greift zudem PKK-Stellungen im Nordirak an. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Mads sagt:
Natürlich geht es gar nicht, dass Kurden in Deutschland Moscheen angreiffen. Verständlich ist es dennoch, führt doch der türkische Staat einen Krieg gegen die Kurden, um sie gefügig zu machen. Dabei werden nicht nur Kämpfer der PKK getötet oder verwundet, sondern auch Zivilisten. Angestachelt vom türkischen Präsidenten werden sogar Büros der HDP in Schutt und Asche gelegt. Dabei darf man nicht vergessen, dass die DITIB in Deutschland zwar ein Verein nach deutschem Recht ist, hinter diesem Verein steckt jedoch der türkische Staat und der Vorsitzende sowie die Imame werden immer aus der Türkei von der dortigen Religionsbehörde entsendet. Dass also Kurden Moscheen der DITIB quasi für Einrichtungen Erdogans halten und entsprechend dort ihre Wut abladen, ist absolut nachvollziehbar. Falsch ist es allerdings dennoch, so dass die Täter hoffentlcih gefasst und bestraft werden.
11.09.15
14:05
Elif Kılıç sagt:
Danke für diesen Artikel. Es ist schade, dass die ohnehin mit nationalsozialistischen Hintergründen angegriffenen Moscheen jetzt auch noch anderen nationalen Werten zum Opfer fallen. Anders als Mads denke ich, dass Selbstjustiz in keinster Form 'verständlich' ist. Sonst müsste man ja diesen Gedanken weiterstricken und plötzlich wäre die Jugendkriminalität mit Tätern aus Migrantenfamilien, die in unseren staatlichen Schulen Rassismus zum Opfer fallen auch verständlich! Kriminell bleibt kriminell und Rachsucht ist in keiner Form vertretbar oder verständlich. Eine Analyse von Situationen über die man nicht genug Hintergrundwissen hat ist es auch nicht.
12.09.15
7:10