Studie

Deutschland islamfeindlicher denn je

Eine Leipziger Studie bestätigt eine zunehmende Islamfeindlichkeit in Deutschland. Rund jeder dritte Deutsche wünscht, dass die Zuwanderung eines Muslims aufgrund seines Glaubens untersagt wird.

09
04
2015

Die Leipziger „Mitte“- Studie untersucht Rechtsextremismus in Deutschland. Wie stark rechtsgesinnt jemand ist, wird an verschiedenen Dimensionen gemessen, wie beispielsweise Ausländerfeindlichkeit. Laut Studie ist jeder fünfte Deutsche ausländerfeindlich. Im Vergleich zu den vorherigen Studienergebnissen sank das gesamte rechtsextreme Potenzial der Befragten jedoch von 9,6 % im Jahr 2002 auf 5,6 % im Jahr 2014.

Der Initiator der „Mitte“ Studie Prof.Dr. Oliver Decker bewertet diese Entwicklung positiv. „Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht: Bestimmte Gruppen von Migrantinnen und Migranten werden umso deutlicher diskriminiert“, so Decker. Vor allem die Islamfeindlichkeit im Land hätte stark zugenommen. Rund 37 % der Befragten stimmten der Aussage „Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden“ zu. Die Forscher stellten fest, dass „die Islamfeindschaft das neue Gewand des Rassismus ist“. Diese Diskriminierung werde jedoch nicht mehr biologistisch begründet. Stattdessen berufe man sich nunmehr auf die vermeintliche Rückständigkeit der islamischen Kultur. Außerdem fühlen sich 42,7 % der Befragten aufgrund der vielen Muslime „wie ein Fremder in eigenem Land“. Diese „Überfremdungsangst“ ist in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich stark vertreten. Im Westen sind es 45,4% und im Osten rund 33,9% der Befragten, die diese Angst teilen. Diese unterschiedliche Zustimmung liegt laut Studie darin begründet, dass in Ostdeutschland weniger Muslime als in Westdeutschland leben. Forscher bringen die Verbreitung und Zunahme islamfeindlicher Ansichten mit der vornehmlich negativen Darstellung von Muslimen in den Medien in Verbindung.

Neben der stark angestiegenen Islamfeindlichkeit „verdient die Abwertung von Asylbewerbern: gleich 84,7%“ besondere Aufmerksamkeit, so die Studie. Außerdem ist anhand der Ergebnisse erkennbar, dass rund die Hälfte der Befragten eine negative Einstellung gegenüber Sinti und Roma haben.

Seit 2002 untersucht eine Leipziger Arbeitsgruppe die rechtsextreme Einstellung in Deutschland. Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Elmar Brähler, MD Johannes Kiess und PD Dr. Oliver Decker, veröffentlicht die „Mitte“ Studien im zwei-Jahres Rythmus. Sie versteht sich selbst als „bundesweite Grundlage der Auseinandersetzung gegen Rechtsextremismus“, heißt es auf der Homepage der Universität Leipzig.

Leserkommentare

enail sagt:
Ich habe auch nichts gegen Ausländer, mein Vater ist Mexikaner. Rassist bin ich auch nicht. Muslime mag ich auch nicht, und dass hat nichts mit Nationalität zu tun, sondern einfach mit dieser Ideologie. Von mir aus können sämtliche Nationen hier einwandern, haben wir ja auch schon, Probleme gibt es aber meist mit Muslimen, egal aus welchem Land sie kommen. Es ist nicht die Nationalität mit der ich Probleme habe, es ist diese Religion, die soviel Unfrieden in der Welt stiftet. Habe in der Nachbarschaft Belgier, Italiener, Engländer, Brasilianer , Polen und Iraner. Null Probleme, eine sehr gute Nachbarschaft, das liegt auch daran, dass Religion keine Rolle spielt. Aber Muslime haben immer das Bedürfnis mit ihrer Religion hausieren zu gehen, damit man sie ja nicht übersieht, und sei es nur durch Kopftuch. Kürzlich war ich mit Enkeltochter bei Ikea und uns begegnete eine Frau mit einer schwarzen Burka, nur die Augen waren durch Schlitze zu sehen. Hatte alle Hände voll zu tun, weil meine Kleine sich total erschrocken hat. Ich mag diesen Glauben nicht, weil er dem Menschen einfach zuviel aufzwingt, man sich nicht in Glaubensfragen frei entscheiden darf, Minderheiten diskriminiert werden.
19.09.15
0:43