Jahreswechsel

Traurige Bilanz zu Silvester

Deutschland feierte den Jahreswechsel. Schwere Verletzungen durch Böller, Angriffe auf Polizisten und mehrere Brände sind nur einige Punkte, die von Polizei und Feuerwehren bundesweit beklagt wurden. Muslime feierten hingegen den Jahreswechsel nicht. Jugendliche hatten dennoch Spaß.

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2014

Allein in Berlin rückte die Polizei in der Silvesternacht insgesamt 2.024 mal zu Einsätzen aus. Es gab laut erfassten Statistiken 80 Schlägereien, 35 Streitigkeiten, 24 verletzte Personen, 105 Sachbeschädigungen und 157 Mal musste die Polizei ausrücken wegen unsachgemäßen Umgangs mit Pyrotechnik. Die Zahl der Notrufe zwischen 18-6 Uhr betrug 4.109. Die Berliner Feuerwehr rückte zu 1.667 Einsätzen aus. Davon waren allein 450 Brände. Bei den restlichen Einsätzen handelte es sich um den Rettungsdienst.

Die zentrale Silvesterparty auf der Straße des 17. Juni zwischen Platz des 18. März und Großer Stern verlief hingegen laut Polizei störungsfrei. Die Veranstaltung war sehr beliebt. Die Veranstalter mussten den Zugang zum Feierbereich ab 21.45 Uhr schließen. Schätzungen zufolge waren gestern über 800.000 Personen am Brandenburger Tor bei der zentralen Feier. Insgesamt 1.200 Polizisten waren rund um die Silvesterfeier im Einsatz.

Am Rande der Veranstaltung kam es jedoch auch zu einer Messerstecherei zwischen Jugendlichen. Drei Männer wurden durch Messerstiche schwer verletzt und mussten zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Alarmierte Polizisten nahmen einen Tatverdächtigen im Alter von 20 Jahren fest und überstellten ihn einem Fachkommissariat.

Desweiteren meldete die Polizei, dass einem 31-jährigen Mann beim Zünden eines nicht zugelassenen Knallkörpers seine recht Hand abgerissen wurde. Der Mann wurde ins Krankenhaus eingeliefert. In Wedding wurden mit einem Knallkörper mehrere Fensterscheiben von zwei Mehrfamilienhäusern beschädigt und vier Gehwegplatten abgesenkt. Die Beamten haben ein Strafermittlungsverfahren wegen Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion eingeleitet.

Tote und Verletzte

In Hamburg rückte die Polizei mehr als 1.180 Einsätzen aus. Auch die Feuerwehr war bei 1.099 Notrufen im Einsatz. Oftmals ging es um Sachbeschädigungen und Brände. Über 40.000 Personen feierten allein im Amüsierviertel St. Pauli. Weitere 10.000 Menschen feierten schauten sich um die Hamburger Binnenalster das Silvesterfeuerwerk an. 25.000 Menschen waren am Hafen und bei den Landungsbrücken zum Feiern. Insgesamt bewertet die Polizei die letzte Nacht als ruhig an. Die Feuerwehr erklärte, ein Mann habe durch einen Böller seinen Mittelfinger verloren. Ein anderer Mann wurde mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht. Er stand vermutlich zu nah an einer Feuer-Fontäne.

Einen Toten gab es in Ammerbuch bei Baden-Württemberg. Ein 31-jähriger Mann kam ums Leben als er mit Feuerwerk hantierte. Wie es zum tragischen Tod des Mannes kam, konnte noch nicht genau ermittelt werden. Aus allen Teilen der Bundesrepublik wurden weitere ähnliche Fälle gemeldet.

Muslime mit Alternativprogramm

In ihren Freitagspredigten hatten es die muslimischen Religionsgemeinschaften bereits thematisiert. Gläubige Muslime feiern kein Silvester. So waren gestern vor allem Familienbesuche angesagt. Muslimische Jugendliche strömten aber auch vor allem in die Moscheen.

Bei alternativen Programmen wurden die Jugendlichen mit religiösen Vorträgen, Spielen, Filmen und netten Beisammensein amüsiert. Deutschlandweit öffneten mehr als 1.500 Moscheen ihre Pforten für die Jugendlichen. Schätzungen zufolge nahmen mehr als 75.000 Jugendliche an den Veranstaltungen teil.

Zu einer ungewöhnlichen Silvesteraktion rief die Muslimische Jugend Deutschland (MJD) auf. In den Silvesterprogrammen der Lokalkreise durften die Jugendlichen in Gruppenarbeit Fragen der Zentrale lösen und diese stündlich einsenden. Dabei konnten die Jugendlichen Preise gewinnen.

Die IGMG-Jugendorganisation rief zur Aktion „Bildung statt Böller“ auf. Laut dem Projekt-Verantwortlichen Fatih Demirtaş wurde Geld für mehr als 10.000 gefüllte Schultaschen für bedürftige Kinder durch das Projekt gespendet. Die genauen Zahlen liegen allerdings noch nicht vor und würden vermutlich in der kommenden Woche mitgeteilt werden, hieß es. Kein Wunder, denn in über 500 Moscheen in ganz Europa und auch in Kanada, den USA und Australien wurde für das Projekt gesammelt.

Am Neujahrsmorgen machte erneut die Ahmadiyya-Jugend auf sich aufmerksam. Die Jugendlichen der Glaubensgemeinschaft räumen jedes Jahr nach Silvester die Straßen auf, in dem sie das Feuerwerk wegkehren und damit die Straßen wieder begehbar machen.

Leserkommentare

Muslim sagt:
Die Kadianiten (Ahmadiyya) sind mit dem gesamten Konsens der Gelehrten Weltweit keine Muslime. So dürfte man sie hier erst gar nicht mit zählen.
02.01.14
7:02